SOLINGEN (bgl) – Auf dem Weg der Umgestaltung des Zentrums für Innere Medizin hat das Solinger Klinikum einen weiteren Meilenstein erreicht: Mit Dr. Robert Pölsler hat im Februar ein neuer Spezialist das Departement für Rhythmologie übernommen. „Die Kardiologie ist schon immer eines unserer wichtigsten Fächer, wir haben durchaus viele Patienten, viele spezialisierte Untersuchungen, Interventionen und therapeutische Schritte in diesem Bereich“, zeigt Prof. Dr. Thomas Standl, medizinischer Geschäftsführer des Klinikums, auf. Das Departement für Rhythmologie ist somit Teil der Medizinischen Klinik II Klinik für Kardiologie, die seit vergangenem Oktober vom neuen Chefarzt Dr. Marc Ulrich Becher geleitet wird.
Behandlung von Herzrhythmusstörungen
Im neuen Departement für Rhythmologie werden mit Schwerpunkt Herzrhythmusstörungen behandelt. „Es gibt bedrohliche Formen der Herzrhythmusstörungen, die schlimmste Form ist, wenn das Herz steht oder eben flimmert. Die Vorstadien, allen voran das Vorhofflimmern, sind die Spezialgebiete der Kardiologen und natürlich der Rhythmologen“, macht Prof. Dr. Thomas Standl deutlich. Zu Herzrhythmusstörungen gehören die Krankheitsbilder Herzrasen, Vorhofflimmern und Rhythmusstörungen aus den Herzkammern. Mit Dr. Robert Pölsler hat das Klinikum einen ausgewiesenen Fachmann für dieses Gebiet gewinnen können.
Pölsler verfügt über eine mehr als zwölfjährige Berufserfahrung in diesem Fachbereich. Er wechselt nach Solingen von der Position des Ärztlichen Leiters der Sektion Rhythmologie an der südbadischen Fachklinik Lahr Ettenheim. Gebürtig kommt der neue Solinger Rhythmologe aus Wien, wo er aufgewachsen ist und sein Medizinstudium absolvierte. Vor 16 Jahren kam Pölsler nach Deutschland und qualifizierte sich in dieser Zeit zu seinem gegenwärtigen Schwerpunkt weiter. Mit seiner Familie wohnt er inzwischen in Erkrath. „Ich bin jetzt seit knapp einer Woche hier und habe im Klinikum ein Umfeld kennengelernt, das von einer Aufbruchsstimmung geprägt ist“, lobt Dr. Robert Pölsler.
Immer mehr Menschen mit Herzrhythmusstörungen
Der Anteil der Menschen mit Herzrhythmusstörungen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Das sei auch auf den demografischen Wandel rückführbar, betont der neue Rhythmologe. „Seit gut 20 Jahren haben wir die technischen Möglichkeiten, Herzrhythmusstörungen an ihrem Ursprung direkt im Herzen mittels einer Verödungstechnik, der Katheterablation, zu behandeln“, erklärt Pölsler. Bei der Katheterablation wird eine Sonde über die Leiste in den Kreislauf bis zum Herzen gebracht. Dort wird dann Muskelgewebe verödet, was die Rhythmusstörungen verursachte. Der Eingriff wird minimalinvasiv vorgenommen. Im Klinikum hat Dr. Robert Pölsler bereits eine erste erfolgreiche Ablationsbehandlung durchgeführt.
„In Solingen werden zwei technische Verfahren zur Anwendung kommen: Zum einen mit Radiofrequenzenergie, also mit Strom, und zum anderen mit Kälte. Beides sind inzwischen etablierte Standardverfahren, die der medikamentösen Therapie um ein Vielfaches überlegen sind“, betont Rhythmologe Pölsler. Das Klinikum investierte in den vergangenen Monaten rund 300.000 Euro in die apparativ-technische Ausstattung. Zur Verfügung steht jetzt unter anderem die intrakoronare Bildgebung. Mit dieser Technik erzeugt ein Micro-Laser direkt im Gefäß ein 3-D-Laserbild.