SOLINGEN (bgl) – Bluthochdruck kann tückisch sein, denn oft genug bemerken betroffene Personen zunächst nicht, dass sie an dieser regelrechten und hochgefährlichen Volkskrankheit leiden. „Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen, die eben Todesursache Nummer Eins nach wie vor in unserer Gesellschaft sind“, betont Dr. Michael Schmitz, Departmentleiter der Nephrologie am Klinikum Solingen.
Jeder Zweite leidet an Bluthochdruck
Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Ulrich Bock, Facharzt für Neurologie, lädt er am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr zur Telefonaktion „Bluthochdruck und Schlaganfall ein“. In den vergangenen Jahren wurde über dieses Thema im Klinikum stets in Form von sehr gut besuchten Präsenzveranstaltungen informiert. Das soll nach Corona wieder aufgenommen werden.
„Rund 50 Prozent der deutschen Bevölkerung leidet an Hochdruck, bei älteren Patienten ist der Wert sogar noch deutlich höher. Drei von vier Patienten über 70 Jahre leiden an Bluthochdruck und nur die Hälfte dieser Patienten weiß das“, so Dr. Michael Schmitz. Eine wichtige Folgeerkrankung des Hochdrucks ist der Schlaganfall. Rund 270.000 Personen jährlich erleiden einen Schlaganfall. An den Folgen eines Schlaganfalls verstirbt jeder zweite Patient.
Regelmäßiges Blutdruck messen ist wichtig
„Deswegen ist es so wichtig, dass wir auf dieses Krankheitsbild und den Hauptrisikofaktor, den Bluthochdruck, noch einmal aufmerksam machen“, macht Schmitz deutlich. Bluthochdruck führt zu Gefäßverkalkungen. Im Gehirn kann das wiederum zu Durchblutungsstörungen bestimmter Regionen führen. Es folgt der Schlaganfall.
Aufgrund der Coronakrise hätten in der jüngsten Vergangenheit viele Patientinnen und Patienten den Weg ins Krankenhaus, aber auch zum Hausarzt, gescheut. Dabei ist die Vorsorge enorm wichtig, betonen die Mediziner. Dazu gehört auch das regelmäßige Messen des Blutdrucks. „Das wird sehr häufig nicht oder falsch gemacht. Eine Messung kann man fachgemäß beim Hausarzt machen lassen – oder in der Apotheke. Aber es gibt natürlich auch die Möglichkeit, das zu Hause selbst zu machen“, zeigt Dr. Michael Schmitz auf.
Blutdruck-Schwellenwert in Deutschland ist 140/90
Stellt man Auffälligkeiten bei den Werten fest, sollte so schnell wie möglich der Hausarzt aufgesucht werden. Als optimaler Blutdruck-Wert gilt nach wie vor 120/80. Ein Blutdruck von 140/90 ist aktuell in Deutschland ein Schwellenwert, ab dem Patienten sich in Behandlung begeben sollten. Für Bluthochdruck gibt es zahlreiche Ursachen: Dazu gehören Übergewicht und Bewegungsmangel, aber auch Rauchen, starker Alkoholkonsum und Stress.
Es gibt mitunter auch körperliche – wie die Verengung der Nierengefäße oder einer Schilddrüsenfunktionsstörung – und erbliche Ursachen für Bluthochdruck. Behandelt wird dieser in der Regel medikamentös. Bei entsprechenden Patienten die Umstellung der Lebensgewohnheiten vorausgesetzt.
Bluthochdruck und Schlaganfall – Experten am Telefon
Telefonaktion Bluthochdruck und Schlaganfall, Donnerstag, den 28. Oktober, von 14.00 bis 17.00 Uhr
Rufnummer 0152 225 222 16
Priv.-Doz. Dr. med. Michael Schmitz
Nieren- und Hochdruckspezialist
Departmentleiter Nephrologie
Medizinische Klinik III
Klinik für Geriatrie, Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie
Rufnummer 0152 225 225 96
Dr. med. Ulrich Bock
Facharzt für Neurologie
Konsiliarischer Dienst Neurologie