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SOLINGEN (mh) – Die 61-jährige Elke Rick aus Solingen hat vor einem Jahr eine neue Leidenschaft entdeckt – das Improvisationstheater. Ursprünglich aus Ratingen stammend, arbeitet sie seit vielen Jahren bei einem Solinger Bildungsträger in der Verwaltung von Integrationskursen und im Coaching-Bereich. Durch einen Zufall kam sie zur Premiere der Boulevardkomödie „Hereinspaziert in die Kellergasse“, dargestellt von der Theatergruppe SEM, und war sofort fasziniert. „Ich saß in der ersten Reihe und musste mich festhalten. Sonst wäre ich vermutlich aufgestanden und hätte sofort mitgemacht“, lacht sie, wenn sie daran zurückdenkt.
Elke ist begeistert vom Laienschauspiel
Nach der Aufführung kam sie mit den Darstellern ins Gespräch und wurde gleich zu einem Probemonat eingeladen. Seitdem ist Elke regelmäßig bei den wöchentlichen Proben unter der Regie von Kursleiterin Sylvia Tabea Schmitz im Atelier Gleis 3 mit von der Partie. Die Gruppe besteht aus einer bunt gemischten Truppe von fünf Frauen und zwei Männern in verschiedenen Altersgruppen von 19 bis 77 Jahren. Zusammen entwickeln sie Szenen zu verschiedenen Themen, die am Ende zu einem kleinen Theaterstück werden. Jeder kann sich nach Herzenslust ausprobieren. Der Spaß und die Freude daran stehen beim Improvisationstheater im Vordergrund.
Elke findet es wirklich faszinierend, wie das Theaterspielen ihr hilft, sich selbst weiterzuentwickeln. Durch Übungen zur Körperhaltung, Atmung und Stimme lernt sie, präsenter zu sein und in verschiedene Rollen zu schlüpfen. „Ich bin noch zu oft Elke, aber niemand anders. Als Schauspielerin muss ich glaubwürdig eine Person darstellen können, die ich gar nicht bin“, erklärt sie ihr Wunschziel.
Lieblingsrolle zeigt Parallelen zu Beuys
Eine ihrer Lieblingsrollen ist die Anführerin einer Putzkolonne, die ein schmutziges Bild an der Wand reinigt – eine Parallele zu Beuys tut sich auf (natürlich rein zufällig). Mit ihrer Begeisterung und ihrem Eifer wird es sicher nicht lange dauern, bis die engagierte Darstellerin auch in noch intensivere Rollen schlüpfen kann. „Bei jedem Probeabend lernt man ein kleines Stück dazu.“ Derzeit stellt sie auf der Probe eine Frau dar, die um ihr Erbe – einen Hof – fürchten muss, obwohl sie extra dafür ein entsprechendes Studium absolviert hat.
Improvisationstheater, kurz Impro-Theater, zeichnet sich durch seine Spontaneität und Kreativität aus. Es gibt keine festen Texte. Dialoge, Handlungen und Charaktere entstehen unmittelbar auf der Bühne und ermöglichen ein direktes Reagieren auf Vorschläge aus dem Publikum. Das fördert nicht nur die schauspielerischen Fähigkeiten, sondern auch Teamarbeit, Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, mit unvorhergesehenen Situationen umzugehen. Dadurch entsteht eine einzigartige Interaktion zwischen den Akteuren und den Zuschauern, die bei jeder Aufführung anders verläuft. Das Publikum wird Zeuge der Entstehung einer Geschichte, die nie zuvor erzählt wurde und nie wieder genau so erzählt werden wird. Die meist lockere und humorvolle Atmosphäre führt zu einer unterhaltsamen und mitreißenden Vorstellung.
Improtheater – spontan und kreativ
Wer ausprobieren möchte, ob sie oder ihn die gleiche Faszination packt, wie Elke Rick sie erlebt hat, kann sich gerne mit Sylvia Tabea Schmitz in Verbindung setzen.
Ort: Atelier Gleis 3, Alexander–Coppel–Straße 34, 42651 Solingen
