SOLINGEN (mh) – Max Mybes, geboren am 01.01.2004 in Wuppertal und aufgewachsen in Solingen, hat eine Leidenschaft, die ihn seit seiner Kindheit nicht mehr loslässt: Das Figurentheater. Schon im Alter von drei Jahren sah er seine erste Vorstellung im Puppentheater und war sofort fasziniert. „Die Erinnerung daran ist noch total präsent“, sagt er mit Überzeugung. Es war Hänsel und Gretel und Max saß während des Spiels absolut gebannt und regungslos auf seinem Stuhl.
Max Mybes ist Puppenspieler aus Leidenschaft
Seitdem hat er sich immer weiter in die Welt der Puppen und Marionetten vertieft. „Ich möchte etwas gestalten, darstellen und anderen präsentieren, ohne gleich eine „Rampensau“ zu sein“, erläutert er seine Vorstellungen. „Der Mensch steht hinter einer künstlerisch gestalteten Puppe zurück. Er stellt sich quasi in den Dienst der Figur.“ So jedenfalls empfindet Max Mybes das Figurentheater.
Mit 40-50 Handpuppen in seinem Besitz, alle von unterschiedlichen Figurenbildnern gefertigt, kennt Max sich bestens aus mit den verschiedenen Arten von Puppen. „Ich würde aber nie Figuren von unterschiedlichen Figurenbildnern in einem gemeinsamen Stück auf die Bühne bringen“, betont der Puppenspieler. Die Arten reichen von Handpuppen über Fingerpuppen bis hin zu Marionetten. Seine Leidenschaft für das Figurentheater geht so weit, dass er beschlossen hat, sein Hobby zum Beruf zu machen. Deshalb hat er sich bei der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und bei der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart beworben. Sollte das nicht klappen, plant er eine Ausbildung zum Grafik-Illustrator, um auf diese Weise seiner kreativen Ader freien Lauf zu lassen.
Ein großer Wunsch – Figurentheater Kurios
Sein Traum ist es, nach dem Studium ein eigenes Figurentheater zu gründen, das den Namen „Figurentheater Kurios“ tragen soll. Dabei legt er großen Wert darauf, dass sein Spiel viele Leute anspricht und humorvoll sowie bunt gestaltet ist. Doch auch böse Figuren wird es geben, denn „Böses gehört zur Welt“, sagt der Zwanzigjährige.
Die Liebe zum Figurentheater zeigt sich auch in seiner Begeisterung für große Stoffe der Weltliteratur. „Man kann sie tatsächlich mit den unterschiedlichsten Darstellungsmöglichkeiten umsetzen“, sagt er fasziniert. Besonders angetan ist er von Goethes Tierepos „Reinecke Fuchs„. Es ist die Geschichte von einem durchtriebenen Fuchs, einem Schwindler, der sich mit Lügen, Tricks und Mogelei durchs Leben stiehlt und schließlich dem Wolf Isegrim im Zweikampf gegenübertreten muss. Dabei betont Max die politische Präsenz des Inhalts und die Möglichkeit, tiefgründige Werke auf kleinen Bühnen darzustellen.
Im Puppentheater für Erwachsene geht es natürlich nicht um den mutigen Kasper und das böse Krokodil, sondern um teilweise wirklich anspruchsvolle, tiefgründige Werke. So inszenierte beispielsweise der 2004 verstorbene Puppenspieler Peter Klaus Steinmann Samuel Becketts „Alle, die da fallen“ oder Dürrenmatts „Romulus, der Große“. Und diesen hochkarätigen Anspruch hat auch Max Mybes.
Nicht jeder Figurentheaterspieler muss Puppen bauen können. Max kann auf jeden Fall beides. Er legt großen Wert darauf, dass seine selbst kreierten Figuren einen persönlichen Stil bekommen.
Selbst kreiert und mit persönlichem Stil
Max Mybes ist ein junger Mann mit einer großen Leidenschaft und einem klaren Ziel vor Augen: die Kunstform des Figurentheaters mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu betreiben und Kinder sowie Erwachsene gleichermaßen zu begeistern. Sein Talent für Improvisation und seine Fähigkeit, sich auf sein Publikum einzulassen, machen ihn zu einem wahren Meister seines Fachs und sind ein Garant für eine gelungene Darbietung.