SOLINGEN (mh) – Strahlend übergab Kristina Eckel am Mittwoch einen Scheck in Höhe von 1.100 Euro an Angelika Beyer, die stellvertretende Vorstandsvorsitzende von PHoS. „Was das Team des Palliativen Hospizes hier leistet, ist großartig und wahrhaftig nicht einfach“, betonte Eckel. Sie ist davon überzeugt, dass diese wichtige Arbeit viel zu wenig unterstützt wird. „Jeder von uns kann einmal in die Lage kommen, das Hospiz zu brauchen.“
Spende über 1.100 Euro für PHoS
Seit Mitte Juli malt die Künstlerin ein Porträt nach dem anderen. Zu sehen sind sie in einer der city-art-Galerien im Erdgeschoss am Mühlenplatz – falls sie nicht schon mitgenommen wurden. Denn das geht schnell. Begonnen hatte Eckel mit den Konterfeis der Künstlerkollegen der anderen Galerien (wir berichteten). Die Aktion war bis kurz vor Weihnachten geplant. Zwanzig Prozent des Erlöses waren für das PHoS bestimmt.
Der Verein PHoS e.V. besteht seit 1993 und fungiert als Träger für PHoS ambulant und stationär. Obendrein gibt es noch eine Reihe weiterer Aufgaben. Oberstes Ziel ist es, Sterbende auf dem letzten Weg zu begleiten und ihnen diese Zeit lebenswert zu gestalten. „Ich finde es toll, wenn uns die Solinger unterstützen“, freute sich Angelika Beyer. „Sie lassen sich für uns die unterschiedlichsten Aktionen einfallen.“ Und sie erläuterte die Dringlichkeit von Spenden.
Wichtige Arbeit im Hospiz
Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass das Hospiz fünf Prozent des Tagesbedarfssatzes eines stationären Hospizes selbst aufbringen muss. Ein großer Teil der wertvollen Arbeit, wie beispielsweise die Trauerarbeit, wird in keiner Form durch staatliche Stellen finanziert, sondern muss komplett aus Spendengeldern und ehrenamtlichem Engagement aufgebracht werden. „Um den Dienst aufrechthalten zu können, brauchen wir im Jahr etwa 160.000 Euro an Spendengeldern“, rechnete Angelika Beyer zusammen. Da ist jedes Engagement der Bürger eine große Hilfe.
Dass ihre Porträtarbeiten so großen Anklang finden würden, hätte Kristina Eckel zu Beginn ihrer Aktion gar nicht gedacht. Sie ist sehr froh darüber. Die Künstlerin verwandelt originelle 25 x 25 cm große Pappwabenplatten in die schönsten Gesichter – von Oma und Opa ebenso wie von Eltern, Kindern, Hunden und Katzen. Die Wünsche ihrer Kunden sind vielfältig und Kristina Eckel erfüllt sie alle. Mit dem ihr eigenen Blick erkennt sie die Stimmungen, sei es ein Lächeln im Mundwinkel oder das Blitzen in den Augen. Es wird eingefangen und auf die Leinwand gebannt. Die Nachfrage ist enorm. Von dem Spruch „Tue Gutes und sprich nicht darüber“ ist sie dieses Mal bewusst abgewichen. „Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen von der Bedeutung der Hospizarbeit erfahren und ebenfalls Unterstützung leisten“, bekräftigte sie.
Porträt als persönliches Geschenk
„Ich bin von der Porträtaktion wirklich beeindruckt“, bekräftigte auch Timm Kronenberg. „Alle Künstler vom city-art-project unterstützen mit den vielfältigsten Aktivitäten jedes Jahr eine Institution oder ein Projekt. Dieses Jahr haben wir dazu leider keine Möglichkeit. Umso mehr freue ich mich, dass Kristina mit ihrem persönlichen Engagement und ihrer Kreativität einen so schönen Erfolg hat. Ihre Bilder sprechen für sich. Obendrein ist so etwas immer ein außergewöhnliches, persönliches Geschenk.“
Bis Weihnachten wird der große Scheck als Symbol in der city-art-Galerie hängen. Bestimmt sucht noch der eine oder andere ein persönliches Geschenk nicht nur zu Weihnachten. Und wenn man damit auch noch wertvolle Hilfe leisten kann, schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.