SOLINGEN (bgl) – Solingen sei für Künstler ein hervorragendes Pflaster. Darin sind sich die drei Kunstschaffenden Janine Werner, Ingo Schleutermann und Marcel Lamour vollkommen einig. Man könne in der Klingenstadt gut wohnen und auch bestens kreativ sein und arbeiten. Aber eines könne man in Solingen nur recht schwer: Seine Kunst verkaufen. Umso glücklicher sind die drei Künstler, die sich zum Kollektiv „EyE:Project“ zusammengeschlossen haben, dass sie auf der internationalen Ausstellung „Creators of Legend“ in der Nationalbibilothek in Mexico City eigene Werke ausstellen dürfen. Insgesamt stellen nur vier Künstler aus Deutschland dort aus. Neben dem Künstlerkollektiv „EyE:Project“ zeigt zudem noch der Sänger der deutschen Band „Rammstein“ – Till Lindemann – seine Werke. „Das ist eine riesige Chance, außerhalb Solingens als Künstler wahrgenommen zu werden“, betont Ingo Schleutermann.
Eine Hommage an Oscarpreisträger HR Giger
Die Ausstellung „Creators of Legend“ ist eine Hommage an den 2014 verstorbenen Schweizer Künstler HR Giger, der mit seiner Darstellung des „Alien“ für den gleichnamigen Film 1980 einen Oscar bekam. Entsprechend „dunkel“ ist die Kunst, die auf der Ausstellung gezeigt wird. Diese kommt im März nach Gruyeres in der Schweiz, im Juni nach Leipzig und geht dann wieder zurück nach Mexiko. „Wir haben uns ganz banal das Thema Auge ausgesucht. Kunst betrachtet uns und wir betrachten Kunst“, so Marcel Lamour. Ohnehin wollen die drei mit dem „EyE:Project“ ausgetretene Pfade verlassen und etwas ganz Neues schaffen. „Man kann als Dreiergruppe ja ganz andere Dinge machen. Es ist ein kreatives Spannungsfeld, das wir erschaffen wollen“, sagt Ingo Schleutermann.
Künstler wollen aufeinander abfärben und Neues schaffen
Janine Werner ergänzt: „Ich male unbewusst, ich kann nicht nach einem Motiv arbeiten“, erklärt die Solinger Künstlerin. Alle drei Künstler wollen im kreativen Prozess voneinander partizipieren. „Ich bin ganz sicher, dass wir gegenseitig aufeinander abfärben werden“, erwartet Marcel Lamour ganz viele Synergien. Kunst soll sich hier als Komposition aus Klang, Bild und sogar Programm entfalten. Das soll demnächst auch professionell vermarktet und beworben werden. Auch Sponsoren will man für das „EyE:Project“ begeistern. Um administrative Dinge wollen sich die drei Kunstschaffenden möglichst wenig kümmern. „Wir kümmern uns um das unbändige Sein der Kunst“, bringt es Marcel Lamour auf den Punkt.
Bevor es soweit ist, gibt es am 21. Januar eine Vernissage im Atelier AndersARTig, die um 18 Uhr mit einer Live Performance beginnt. Vom 21. Januar bis zum 12. Februar können die Werke jeweils sonntags von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden. Die Finissage findet am Sonntag, 12. Februar statt.