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KunstKlamotte-klaMOTTENdschungel – Ein kreatives Abenteuer

Die Kinder der Klasse 4c, Grundschule Bünkenberg, haben 140 cm hohe Kleidercontainer gestaltet und mit Kleidungsstücken gefüllt. Die Container bleiben in der Schule. Sie sollen der Nachhaltigkeit dienen. (Foto: © Martina Hörle)

Die Kinder der Klasse 4c, Grundschule Bünkenberg, haben 140 cm hohe Kleidercontainer gestaltet und mit Kleidungsstücken gefüllt. Die Container bleiben in der Schule. Sie sollen der Nachhaltigkeit dienen. (Foto: © Martina Hörle)

SOLINGEN (mh) – In einer Zeit, in der Fast Fashion und übermäßiger Konsum die Modewelt dominieren, haben 18 kreative Köpfe aus der Klasse 4c der Widderter Grundschule Bünkenberg einen mutigen Schritt in die Zukunft gewagt. Im Rahmen des Projekts „KunstKlamotte-klaMOTTENdschungel“ lernen die Kinder nicht nur, wie man mit Pinsel und Farbe umgeht, sondern auch, wie wichtig Nachhaltigkeit und Recycling im Umgang mit Kleidung sind. Dieses innovative Kunstprojekt fördert die Kreativität der Schüler und sensibilisiert sie obendrein für ökologische Themen.

KunstKlamotte-klaMOTTENdschungel in Bünkenberg

Unter der Anleitung der Solinger Künstlerin Susanne Müller-Kölmel verwandeln die Schüler einfache Pappcontainer in farbenfrohe Kunstwerke. Diese Kleiderboxen, die etwa 140 cm hoch und 60 x 60 cm breit sind, dienen nicht nur als kreative Ausdrucksform, sondern auch als Sammel- und Tauschstelle für gebrauchte Kleidung innerhalb ihrer Schule und im privaten Umfeld. Die Idee ist einfach: Statt alte Kleidungsstücke wegzuwerfen oder ungenutzt im Schrank verstauben zu lassen, können die Kinder ihre Sachen in den liebevoll gestalteten Boxen tauschen oder spenden.

Der zehnjährige Emil hat seinen Container mit einem großen grünen Schmetterling gestaltet. (Foto: © Martina Hörle)

Das Projekt KunstKlamotte-klaMOTTENdschungel fördert ein tiefgreifendes Verständnis für den Wert von Ressourcen. Mit Buntstift und Ölpastellkreiden entwerfen die Kinder zunächst kleine Musterboxen, bevor sie sich an die großen Container wagen. „Eine feste Regel heißt: Erst das Grobe, dann das Feine“, erklärt Müller-Kölmel. So lernen die Kinder Schritt für Schritt den Umgang mit verschiedenen Materialien und Techniken – von Acrylfarben bis hin zu Stencil-Graffiti. Diese Herangehensweise ermöglicht es ihnen, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entwickeln und gleichzeitig ein Bewusstsein für den kreativen Prozess zu schaffen.

Bewusstsein für den kreativen Prozess

Die Inspiration für ihre Designs holen sich die jungen Künstler aus der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. „Vielfalt ist entscheidend für die Entwicklung von Kindern“, betont Susanne Müller-Kölmel. Durch gezielte Impulsfragen werden die Kinder angeregt, ihre Ideen kreativ umzusetzen. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Von bunten Punkten über leuchtende Blumen bis hin zu schwebenden Socken – jeder Container erzählt seine eigene Geschichte.

Neles Container zeigt einen großer Affen, der kopfunter an einem Ast hängt Bananen warten schon auf ihn. (Foto: © Martina Hörle)

„Anfangs hatten einige Kinder Bedenken, ob sie so etwas tatsächlich selbst schaffen können“, berichtet Klassenlehrerin Heike Bykowski. Doch schnell vergaßen sie die Zeit und tauchten ganz in ihre Arbeit ein. „Es war toll zu sehen, wie begeistert sie waren, als sie erfuhren, dass jeder einen eigenen Container gestalten kann.“ Diese positive Rückmeldung motivierte die Kinder zusätzlich und ließ sie über sich hinauswachsen.

Kinder wachsen über sich hinaus

Die neunjährige Nele hat ihren Container mit vielen bunten Blumen verziert und einen Affen kopfunter an einem Ast hängen lassen – eine fröhliche Darstellung ihrer Fantasie. Tim (10 Jahre) experimentiert begeistert mit Farben und zeigt stolz seinen pinken Affen zwischen grünen Blättern. Sogar Socken und Fußballschuhe hat er in sein Design integriert. Emil (10 Jahre) hingegen hat seinen Container mit einem riesigen grünen Schmetterling geschmückt – ein wahres Kunstwerk. Jedes Kind bringt seine eigene Persönlichkeit in das Projekt ein und zeigt damit eindrucksvoll, wie unterschiedlich Kreativität sein kann.

Auf Tims Container fliegen sogar Socken und Fußballschuhe durch die Luft. (Foto: © Martina Hörle)

Am Ende des Projekts werden alle Werke bei einer Abschlussveranstaltung präsentiert. Jedes Kind erhält eine Urkunde für seine tolle Leistung – eine verdiente Anerkennung für ihre kreativen Anstrengungen. Bei dieser Präsentation dürfen die Kinder auch einige Sätze zu ihren Arbeiten sagen. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und fördert ihre Kommunikationsfähigkeiten.

Urkunde für kreative Anstrengungen

„Solche Projekte geben den Kindern die Möglichkeit, ihr eigenes Potenzial zu entdecken“, sagt Susanne Müller-Kölmel begeistert. „Es ist eine Lebenserfahrung, die sie mitnehmen.“ Während sie durch den kunterbunten Klamotten-Dschungel schlendern, wird eines klar: Diese kleinen Künstler haben nicht nur gelernt, wie man kreativ arbeitet – sie haben auch verstanden, dass jeder Einzelne einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann.

Klassenlehrerin Heike Bykowski (li) und Künstlerin Susanne Müller-Kölmel finden das Projekt großartig. Sie sind begeistert von den Leistungen der Kinder.. (Foto: © Martina Hörle)

Das Projekt „KunstKlamotte-klaMOTTENdschungel“ wird vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW gefördert und zeigt eindrucksvoll, wie Kunst und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können. Es ist ein inspirierendes Beispiel dafür, dass Kreativität nicht nur Spaß macht, sondern auch einen nachhaltigen Unterschied bewirken kann.

Kreativität und Nachhaltigkeit

Durch diese Initiative wird nicht nur das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken geschärft, es wird auch eine Gemeinschaft geschaffen – eine Gemeinschaft von jungen Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an einer besseren Zukunft mitzuwirken. In einer Welt voller Herausforderungen ist es ermutigend zu sehen, dass bereits unsere Jüngsten auf kreative Weise Lösungen finden können – sei es durch Kunst oder durch den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

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