SOLINGEN (bgl) – Das weiße Ross, auf dem der Gräfrather St. Martin am Donnerstagabend durch den Stadtteil zog, wurde merklich unruhig. Denn der Lindwurm, der sich am Eugen-Maurer-Haus formierte, brauchte seine Zeit, bis er schließlich in Richtung Brandteich losmarschierte. Mit dabei hunderte Solinger Kinder mit kunterbunten Laternen, die sich singend und voller Vorfreude der Kapelle und dem rotgewandeten St. Martin anschlossen. Dieser wurde auch in diesem Jahr wieder von Manfred Stüttgen verkörpert. Seit über 20 Jahren schlüpft er in die Rolle des römischen Legionärs, der mit einem Bettler seinen Mantel teilt. „Das ist für uns das 41. Mal, das wir das machen. Und wir haben auch wieder 650 Weckmänner für die vielen Kinder“, freute sich Dragan Denic, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Gräfrather Vereine (Arge).
Großes Martinsfeuer auf dem Parkplatz am Brandteich
Es dauerte eine ganze Weile, bis der St. Martinszug seinen Weg vom Eugen-Maurer-Haus über die Schul- und Garnisonsstraße bis zum Brandteich fand. Dort wartete auf die Kinder die Löscheinheit 6 der Freiwilligen Feuerwehr, die auf dem Parkplatz vor dem Gerätehaus ein großes Martinsfeuer entfachte. Dragan Denic war sehr stolz, dass nicht nur Kinder aus dem Stadtteil am St. Martinszug mitmachten. „Die Kinder kommen mit ihren Eltern aus ganz Solingen hierher“, freute sich der Vorsitzende der Arge. Fast zeitgleich veranstaltete auch die Grundschule Yorckstraße einen Martinszug, was dafür gesorgt habe, dass man sich gegenseitig etwas die Teilnehmer abspenstig gemacht habe, bedauerte man seitens der Arge.
Zeitgleich ein großer Martinszug in Wald
Das tat der ausgelassenen Stimmung auf dem Platz am Brandteich freilich keinen Abbruch. Hier wurden die Weckmänner gemampft, stolz die Laternen präsentiert und der Geschichte um St. Martin gelauscht. Auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach stattete der gut gelaunten St. Martinsversammlung einen Besuch ab und verteilte Süßigkeiten an die Kinder. Auch in Wald gab es am Donnerstag wieder einen St. Martinszug mit sehr viele Teilnehmern, der – wie in den Vorjahren – in der Jahnkampfbahn endete, wo die Geschichte um St. Martin aufgeführt wurde.