SOLINGEN (mh) – Robert Schreiber, ein junger Solinger Liedermacher, der musikalisch gerne in vergangenen Zeiten schwelgt, ist seit fünf Jahren auf den Bühnen dieser Region unterwegs. Anfangs tingelte er als Einzelkämpfer, mit Gitarre und E-Piano. Es war eine Zeit des Ausprobierens. Während sein Schwerpunkt anfangs eher bei Wortbeiträgen mit musikalischer Unterstützung lag, steht mittlerweile die Musik im Vordergrund.
Liedermacher Robert Schreiber als Solist und mit Band
So nutzt Robert Schreiber mit Vorliebe die schön klingenden Akkorde und Melodiebögen der Liedermacher vergangener Tage und kombinierte sie mit amüsanten Textideen. Bei seinen Eigenkompositionen geht es ab und zu in eine völlig ungeplante Richtung. „Ich bin ein Freund vom Fabulieren“, sagt Robert Schreiber und gibt zu, dass er hin und wieder gerne abschweift. „Da wird aus einem Liebeslied etwas völlig anderes.“
Bei seinen Solo-Auftritten begeistert er als Kabarettist sein Publikum, ob er nun am Klavier sitzt oder zur Gitarre greift und sich zu seinen Songs selbst begleitet oder mit dem Mikro in der Hand die Rolle des Entertainers übernimmt. Im Gepäck hat der 24-jährige Balladen, Rock-Hymnen, Chansons und mehr.
Robert Schreiber singt Reinhard Mey
Auch in seinem Programm „Robert Schreiber singt Reinhard Mey“, tritt der junge Musiker als Solist auf. Mit der Gitarre in der Hand präsentiert Schreiber einen bunten Mix aus mehr als 30 Studioalben Reinhard Meys. „Reinhard Mey ist Geschichtenerzähler, Geschichten in Liedform“, erläutert Schreiber seine Vorliebe für die feste Institution in der Liedermacherszene. Am besten gefallen ihm die Songs ab der Jahrtausendwende. „In diesen Werken steckt eine Form von Altersweisheit, wie beispielsweise in Einhandsegler, Leuchtfeuer oder Flaschenpost.“ Mey sei kein politischer Liedermacher, findet Schreiber, doch in seinen Texten sei immer wieder ein klares Statement zu finden. Typische Beispiele sind „Diplomatenjagd“ oder „Die Schlacht am kalten Büffet“.
Der Songwriter versucht nicht, den Liedermacher zu kopieren. „Ich singe aus dem Bauch heraus“, versucht er eine Erklärung. „Die Lieder gibt es, sie gefallen mir und ich singe sie. Der Klang kommt automatisch. Natürlich hört es sich an diversen Passagen ähnlich an, aber das ist nicht beabsichtigt. Ich habe meinen eigenen Stil. Mal kürze ich etwas ab, mal gibt es eine Extraeinlage zum Refrain.“ Neben den Songs gibt Schreiber auch Interessantes aus dem Leben Reinhard Meys zum Besten. Mittlerweile hat er umfangreiche Kenntnisse aus der Vita und dem musikalischen Werdegang des Stars.
Robert Schreiber ist Jahrgang 1996. Wie kommt es, dass ein so junger Musiker Lieder von Reinhard Mey interpretiert? Bei der Frage muss Schreiber schmunzeln: „Das werde ich bei jedem Konzert gefragt“. Und er gibt zu: „Ich kann es nicht begründen. Wenn ich mich mit Musik beschäftige, sind es nicht nur die Noten, sondern vor allem die Künstler dahinter. Reinhard Mey hat ein unglaublich interessantes Leben.“ Sein „Herbstgewitter über Dächern“ gehört zu Schreibers absoluten Lieblingsliedern. „Dieser schlichte Song, stark heruntergebrochen, erzeugt auf subtile Art eine ganz starke Wirkung“, begeistert sich Schreiber und hofft, dass er es im November zu Reinhard Meys Konzert in Oberhausen schafft. Einmal hat er seinen Star live in Tier erlebt.
Neben dem „Herbstgewitter“ hat er noch zwei weitere Lieblingslieder, nicht von Mey. Da ist einmal die „Odyssee“ von Udo Lindenberg, für Schreiber einer der wichtigsten und prägnantesten Künstler. Der Song ist für den jungen Musiker das Flaggschiff der Rockmusik. Komplettiert wird das Trio der Lieblingslieder durch „Helden“ von Falco. Das hatte Robert Schreiber vor Jahren auf dem legendären Donauinselfest gehört. „An einem Abend trat die Original Falco-Band auf. Dazu wurde der früh verstorbene Sänger eingeblendet. Es war beinahe so, als wäre er live aufgetreten“, schwärmt Schreiber, den nicht nur der Text, sondern vor allem die Gitarren-Riffs beeindrucken.
Trio-Programm „Lebende Antiquitäten“
Sein aktuelles Trio-Programm heißt „Lebende Antiquitäten“. „Wir bieten ein breites Spektrum, mal Nonsens, dann wieder Liebessongs oder auch Trauriges“, beschreibt der Musiker. „Wir“ – das sind neben Robert Schreiber Bassist Richard Collings und Keyboarder Florian Liermann. Ihre Auftritte sind lebendig, skurril – einfach etwas schräg.
Richard Collings spielt außer dem Bass auch Geige. Während der Schulzeit hatte er sich vier Jahre mit dem Geigenspiel befasst, aber dann das Instrument vorübergehend an den Nagel gehängt. „Jetzt möchte ich sie für unser Ensemble nutzen.“ Das Singen will er aber lieber den Profis überlassen. Florian Liermann hatte, bevor er Keyboarder wurde, das Klavierspiel für sich entdeckt. Er tritt gerne gemeinsam mit der Band auf, aber durchaus auch als Solist. „Mein Steckenpferd ist das Schreiben irischer Songs.“ Mittlerweile hat Gitarrist Angelo Chiavarini aus dem Trio ein Quartett gemacht.
Debüt-Album im Dezember 2020 erschienen
Robert Schreibers Solo-Programm „Im Hotel zum Ende der Nacht“ ist Ende 2020 als Studioalbum auf CD erschienen. In 13 Eigenkompositionen (Lambrusco, Karlo Kiesewetter ging am Ende in die Sümpfe, Wir sind wieder da uvm.) zeigt Schreiber einen Auszug seines breitgefächerten Spektrums.
Interessenten können die CD bei Robert Schreiber erhalten, auf Wunsch mit handsignierter Autogrammkarte, zum Preis von 13,90 Euro.