SOLINGEN (red) – Die St. Lukas Klinik etabliert sich weiter als Spezialzentrum für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse in der Region. Neben den jährlichen Qualitätsüberprüfungen innerhalb des zertifizierten Pankreaszentrums, dem sich das Team freiwillig stellt, hat der Gesetzgeber eine Mindestanzahl von zehn Teilentfernungen des Pankreas, so der medizinische Name, festgelegt, die Kliniken jährlich erbringen müssen, um weiter operieren zu dürfen. Die Devise lautet: Erfahrung sichert Qualität.
Zehn Tumorerkrankungen auf 100.000 Einwohner
Zehn Teilentfernungen des Pankreas schreibt der Gesetzgeber vor. 23 komplexe Eingriffe wurden im vergangenen Jahr an der St. Lukas Klinik durchgeführt. „Das mag erstmal wenig klingen“, sagt Dr. Markus Meibert, Chefarzt der Chirurgie an der St. Lukas Klinik und Leiter des zertifizierten Pankreaszentrums. Doch Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse, die für einen Großteil der Operationen ursächlich seien, seien statistisch selten. „Man geht von etwa zehn Tumorerkrankungen auf 100.000 Einwohner aus.“ Neben Krebserkrankungen werden auch Entzündungsherde bei einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse, der Pankreatitis, operativ ausgeräumt.
Der Ruf des Pankreaszentrums reicht – die Zahlen belegen das – über die Stadtgrenzen hinaus. „Die St. Lukas Klinik hat sich in den letzten Jahren als Tumorzentrum mehr und mehr etabliert, sowohl diagnostisch als auch onkologisch und eben auch chirurgisch“, freut sich Annika Butzen, stellvertretende Geschäftsführerin der Klinik an der Schwanenstraße, über die positive Entwicklung. Auch wenn der Gesetzgeber die Mindestanzahl der durchgeführten Operationen an der Bauchspeicheldrüse erhöhen will, zeigt sich die stellvertretende Geschäftsführerin optimistisch: „Auch wenn wir durch die Pandemie eine kleine Delle in den Leistungszahlen haben, konnten wir auch die neue Marke in den letzten Jahren eigentlich immer übertreffen.“
Pankreas die größte Drüse im menschlichen Körper
Die Erfahrung hat Dr. Markus Meibert mit nach Ohligs gebracht: „Ich wurde in einem Haus zum Chirurgen ausgebildet, das führend in der Pankreaschirurgie war.“ Diese Erfahrung hat er im Lauf der Jahre ausgebaut und als Ausbilder auch an sein Team weitergegeben. Das Pankreas ist zwar die größte Drüse im menschlichen Körper, aber mit 15 Zentimetern Länge und etwa 70 Gramm Gewicht noch immer klein. Doch das macht die Faszination nicht aus: Die großen Blutgefäße liegen in unmittelbarer Nachbarschaft, sie ist mit Magen, Darm und Leber verbunden – das macht die Operationen so komplex. So komplex, dass sie in die Hände jahrelang erfahrener Chirurgen gehören.