SOLINGEN (red) – Hermine Harder und Philipp Röltgen lernen ihren Arbeitsalltag auf neue Art kennen. Die beiden Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege an der St. Lukas Klinik managen gemeinsam mit ihren Mitschülern sechs Tage lang die neurologische Station 4AC der St. Lukas Klinik. Es ist Übung und Realität zugleich. „Während der Ausbildung werden den Auszubildenden in der Regel Aufgaben von den examinierten Pflegekräften zugewiesen“, sagt Sabine Woitaschek. Sie ist Lehrerin am Katholischen Bildungszentrum Haan (KBZ), der Krankenpflegeschule, in der die theoretische Ausbildung für die katholischen Krankenhäuser in Haan, Hilden, Langenfeld und Solingen gebündelt wird.
Azubis organisieren Ablauf auf der Station
Während des Projektes organisieren die Auszubildenden den Ablauf auf der Station – und sich selbst – eigenständig: Aufnahmen und Verlegungen organisieren, Visiten vorbereiten und begleiten, Dienstpläne schreiben, Informationen sammeln und weitergeben – und natürlich die Pflege der Patienten selbst.
„Ein bisschen Lampenfieber hatte ich schon“, sagt Hermine Harder, die im Sommer ihre Examensurkunde in Händen halten wird. Aber zum Ende des Projektes schaut sie zufrieden zurück auf die vergangene Woche. Auf sich allein gestellt sind die Auszubildenden natürlich nicht. Examinierte Pflegekräfte und Lehrer stehen jederzeit zur Verfügung, um eingreifen zu können. Schließlich ist das Führungsprojekt zwar eine Übung, aber zugleich auch realer Krankenhausbetrieb mit echten Patienten.
Stationen bewerben sich für das beliebte Projekt
Das Examen wird vieles verändern. An dem einen Tag ist man noch Schüler, dann schon verantwortliche Fachkraft. Gerade hier sieht Melanie Mehlhorn, stellvertretende Pflegedirektorin an der St. Lukas Klinik, die Vorteile: „Mit dem Projekt wir die Auszubildenden und die Auszubildenden auch sich selbst gut auf die Aufgaben vorbereiten.“ Es sei jedes Jahr toll zu beobachten, wie sich die Schüler in dieser Woche entwickeln. Pflegekräfte und Ärzte sind begeistert von dem Projekt. „Die Stationen bewerben sich tatsächlich, damit das Projekt bei ihnen durchgeführt wird“, erzählt Sabine Woitaschek.
Die Woche hat die Auszubildenden verändert. Sie sind selbstbewusster geworden, wissen jetzt, was neben der Pflege der Patienten selbst noch alles organisiert und gemanagt werden muss. Für Hermine Harder und Philipp Röltgen ist klar: Sie wollen in der Pflege bleiben. Hermine Harder wird in der St. Lukas Klinik bleiben, hat schon ihren Vertrag. Philipp Röltgen möchte in die Psychiatrie. „Der Einsatz dort während unserer Ausbildung hat mir so gut gefallen, dass ich gern dort arbeiten möchte.“
Bewerbungen für den nächsten Kurs, der im September beginnt, sind möglich. Infos unter www.kbz-haan.de.