SOLINGEN (bgl) – Seit knapp vier Jahren sorgt Johanna Nowara im Solinger Klinikum für einen reibungslosen Ablauf des Case Managements. „Es geht beim Case Management einmal um die patientenbezogene Richtlinie und auf der anderen Seite um die Systemrichtlinie. Man will den Patienten durch das System steuern und dabei auch den Patienten an sich unterstützen“, erklärt die gelernte Krankenschwester. Sinn und Zweck des Fallmanagements ist es, dem Patienten die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen.
Ressourcen und Möglichkeiten effektiv nutzen
Dabei sollen die Ressourcen und Möglichkeiten des Klinikums so effektiv wie möglich zum Einsatz gebracht werden. „Jeder Patient muss durch unser System Krankenhaus gesteuert werden. Es gibt Patientinnen und Patienten, die mehr Unterstützung und die Vernetzung nach extern durch uns brauchen. Auch das ist Case Management“, zeigt Johanna Nowara auf.
Die Patientenaufnahme ist bereits der erste Teilbereich des Case Managements. Sobald die Patientin oder der Patient im System ist, greifen die entsprechenden Mechanismen automatisch. Das Zentrum für ambulante Koordination (ZAK) ist eine Anlaufstelle für ambulante und vorstationäre Patienten und ein wichtiger Bestandteil des Case Managements. Alle wichtigen Vorbereitungen für den stationären Aufenthalt werden dort organisiert.
Belegungsmanagement und Patientennachsorge
Das Belegungsmanagement ist eine weitere Säule des Case Managements und trägt dafür Sorge, dass sowohl geplante wie ambulante und Notfallpatienten ein Bett im Klinikum bekommen. „Auch die Corona-Abstrichstelle gehört mit zum Case Management. Jeder elektive Patient, der zu uns kommt, muss ja vor dem stationären Aufenthalt auf das Coronavirus getestet werden“, betont Johanna Nowara.
Die letzte Stelle in diesem Komplex ist die Patientennachsorge. Diese trägt dafür Sorge, dass die Entlassung des Patienten reibungslos verläuft und – falls notwendig – eine externe Weiterversorgung sichergestellt ist. „Wenn diese ganzen verschiedenen Abteilungen aufeinander abgestimmt arbeiten, kommt das natürlich dem Patienten zugute. Wenn jede Abteilung unabhängig von den anderen agieren würde, wäre das nicht sinnvoll. Je mehr wir planen können, desto enger können wir takten“, macht Johanna Nowara deutlich. Denn natürlich spielt auch die Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle. Dank des Case Managements lassen sich so unter anderem die Liegezeiten verringern.
Case Management im Klinikum noch nicht abgeschlossen
Ganz praktisch bedeutet das beispielsweise, dass für Patienten, die einen Termin in der Unfallchirurgie mit Operation haben, bereits im Vorfeld ein Platz in einer entsprechenden Rehabilitations-Einrichtung organisiert wird. Und nicht erst, wie in früheren Zeiten, im Verlauf des Klinikaufenthaltes. Auf diese Weise wird der Übergang von der klinischen Behandlung in die Nachsorge mitunter fließend geregelt. „Wir fangen so früh wir möglich damit an, den jeweiligen Fall zu steuern. Das zum Vorteil des Patienten und auch des Krankenhauses“, sagt die Leiterin des Case Management.
Das Projekt Case Management ist im Klinikum Solingen noch nicht abgeschlossen, sagt Johanna Nowara. „In anderen Krankenhäusern dauert es rund sieben Jahre, bis ein Case Management umfänglich etabliert ist.“ So standen in den vergangenen drei Jahren in erster Linie, das Vorstationäre, das Belegungsmanagement und die Patientennachsorge im Fokus. „Alle im System müssen diesbezüglich mitgehen und diese Prozessveränderungen umsetzen, das geht nur Schritt für Schritt“, unterstreicht Johanna Nowara.
Serie im SolingenMagazin zum Case Management
Im Rahmen einer kleinen Serie werden wir die einzelnen Segmente des Case Managements im Klinikum Solingen in den kommenden Wochen genauer vorstellen.