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Metzgerei Jacobs feiert 120-jähriges Bestehen

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Rudolf Jacobs, Alleininhaber des Familienbetriebes in vierter Generation, führt fort, was sein (noch mitarbeitender) Vater Robert bereits von dessen Vorgängern übernommen hat. (Foto: © Hans-Georg Wenke)
Rudolf Jacobs, Alleininhaber des Familienbetriebes in vierter Generation, führt fort, was sein (noch mitarbeitender) Vater Robert bereits von dessen Vorgängern übernommen hat. (Foto: © Hans-Georg Wenke)
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SOLINGEN (red) – Mehrfach wöchentlich dampfen nachts in Gräfrath die Wurstbrühkessel, laufen die Cutter und werden mit stoischer Geduld Wurst für Wurst manuell abgefüllt. Aus der Wurstbrühe wird unter anderem Suppe produziert – die gibt es in den Verkaufwagen und bei Volksfesten oder als Buffet-Highlight. „Die ist noch so wie früher“, versprechen die Traditionsmetzger der Familie Jacobs.

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Das gilt vor allem für die eigene Räucherkammer – inklusive geheimer Räucherholzmischung. Viele Hundert Würste erhalten hier wöchentlich den typischen, originären Rauchgeschmack. Der besonders bei den für die Bergische Deftigkeit charakteristischen Mettwürstchen zu einem absoluten „Renner“ geworden ist. Ob Kotten- oder Blut- und Leberwürste – sie alle sind rauchfrisch bald bei den Kunden. Die Metzgerei feiert in diesem Jahr ihr 120-jähriges Bestehen.

Familienbetrieb mit Tradition

Rudolf Jacobs, Alleininhaber des Familienbetriebes in vierter Generation, führt fort, was sein (noch mitarbeitender) Vater Robert bereits von dessen Vorgängern übernommen hat: „Uns ist jeder Kunde, jede Bestellung, jeder Auftrag oder Bestellmenge gleich wichtig. Drei Scheiben Wurst für den täglichen Frische-Einkauf werden genau so sorgfältig bedient wie das Mega-Buffet durch unser Catering.“

Die Jacobs sind überzeugt: „Zwei Faktoren haben uns als einer der einst vielen, heute nur noch wenigen wirklichen Metzgereien überleben lassen: Wir stammen aus einer Familientradition, die seit Jahrhunderten Lebensmittel produziert und wir haben uns zur Aufgabe gesetzt, den allergrößten Teil des Sortiments selbst herzustellen.“

Rezepturen wie zur Gründerzeit

So finden sich heute in den Verkaufskühltheken der inzwischen vier Markt-Verkaufswagen und dem kleinen Stammgeschäft in Gräfrath Rezepturen wie zur Gründerzeit – fortentwickelt und angepasst auf den heutigen Geschmack und Essgewohnheiten. Rudolf Jacobs hat Koch und Metzger gelernt, ist Meister, inzwischen Fleisch-Sommelier, in Weiterbildung zum Fachwirt, hat also die komplette Wegstrecke vom Produzieren und Produkt zum Zubereiten und Servieren plus Unternehmensmanagement intensiv gelernt. Und baut genau dieses Geschäft weiter aus.

Mit dem Zöppkesmarkt fing die Marktverkaufs-Ära bei Jacobs an. Bis dahin hatten die Vorgänger und Verwandten des ortsansässigen Familienclans als Landwirt, Getreidemüller, Bäcker und eben Metzger „am Ort“ (Gräfrath) gearbeitet. Vor knapp 50 Jahren begann der „Außerhaus-Verkauf“ mit einer Gulaschkanone auf dem Zöppkesmarkt. Später nahm der heutige Chef Rudolf Jacobs die Tradition auf und machte mit einem eigenen Grillstand schon als Jugendlicher sozusagen einen Jacobs-Zweigbetrieb auf.

Von sechs Standorten drei in Solingen

Inzwischen an sechs Standorten – davon drei in Solingen, weitere in Haan, Mettmann, Erkrath – sind die weißroten Verkaufswagen der Metzgerei Jacobs eine der letzten Bastionen echter regionaler Fleisch- und Wurst-Tradition. Rindfleisch stammt ausnahmslos aus dem Bergischen, Schweinefleisch aus NRW. Das Fleisch zerlegen lässt man in einem der letzten verbliebenen privaten Schlachthöfe in Wuppertal. Dort wie in der Gräfrather Wurstküche sind alle Abläufe streng hygiene-kontrolliert, verwendet wird ausschließlich garantiertes Frischfleisch.

Familie Jacobs glaubt trotz Händlerschwund und Supermarkt-Konkurrenz an die spezifische Marktnische „Wochenmarkt“. Zuletzt wurde sogar ein neuer Verkaufswagen angeschafft. (Foto: © Hans-Georg Wenke)
Familie Jacobs glaubt trotz Händlerschwund und Supermarkt-Konkurrenz an die spezifische Marktnische „Wochenmarkt“. Zuletzt wurde sogar ein neuer Verkaufswagen angeschafft. (Foto: © Hans-Georg Wenke)

Bekenntnis zum Bergischen Land

Rudolf Jacobs ist zusammen mit Herbert Ferres Geschäftsführer der die Solinger Wochenmärkte ausrichtenden UG. Er glaubt trotz Händlerschwund und Supermarkt-Konkurrenz an die spezifische Marktnische „Wochenmarkt“: „Mit einem sechsstelligen Investitionsbetrag in einen absolut modernen Verkaufswagen, der fortan in Solingen-Mitte stehen wird, unterstreichen wir das Bekenntnis, der Klingenstadt auch weiter als echte Bergische Metzgerei treu zu bleiben.“

Ab kommenden Samstag, 30. Juni, steht der neue Verkaufswagen der Firma Jacobs auf dem Solinger Neumarkt, am 7. Juli gibt es ein Jubiläumsfest auf dem Ohligser Markt. Traditionell weiß-rot geschmückt können Kunden unter anderem am Schnurrrad einen Jubiläumsrabatt gewinnen.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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