SOLINGEN (red) – Die Müngstener Brücke habe gute Chancen, als UNESCO-Welterbe-Kandidat für Nordrhein-Westfalen auf Bundesebene nominiert zu werden und damit die erste große Hürde im Welterbe-Verfahren zu nehmen, so die Stadtverwaltung am Donnerstag. Die Welterbe-Fachjury Nordrhein-Westfalen 2021 empfiehlt dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, die Nominierung der „Großbogenbrücken des 19. Jahrhunderts“ für die Fortschreibung der Deutschen Tentativliste in Erwägung zu ziehen. Das Gutachten wurde heute veröffentlicht, die Entscheidung triff das Landeskabinett voraussichtlich im September.
„Erste wichtige Station zum Welterbe“
Die Bewerbung der Müngstener Brücke in internationaler Gemeinschaft mit den Brücken Ponte Maria Pia und Ponte Dom Luis I. in Portugal, dem Garabit-Viadukt und dem Viaduc du Viaur in Frankreich und der Ponte San Michele in Italien ist damit der einzige Vorschlag aus Nordrhein-Westfalen, der im weiteren Verfahren Chancen hat.
Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach freut sich: „Wir haben eine erste wichtige Station auf dem Weg zum Welterbe erreicht. Und mit Volldampf geht es nun weiter. Ich freue mich auf den weiteren Weg, gemeinsam mit unseren Partnern im Städtedreieck, bei der Deutschen Bahn und in Europa.“
Antrag muss ergänzt und überarbeitet werden
In den nächsten Wochen muss der Antrag nun noch ergänzt und überarbeitet werden. So hat es die Jury in ihrem Gutachten mit auf den Weg gegeben. „Dennoch ist das Votum für uns großartig“, betont Welterbe-Koordinator Carsten Zimmermann. „Es zeigt, dass unsere Bewerbung vom Grundsatz her überzeugt. Jetzt geht es um die weitere Ausarbeitung – und die werden wir pünktlich liefern.“
Bereits vor zehn Jahren hatte sich das Bergische Städtedreieck am Interessensbekundungsverfahren des Landes Nordrhein-Westfalen beteiligt. Damals attestierte die Jury der Region eine hervorragende Bewerbung und forderte ausdrücklich auf, eine serielle transnationale Bewerbung mit vergleichbaren Brückenbauwerken in Europa auf den Weg zu bringen. „Diese Anregung haben wir aufgenommen“, erläutert Zimmermann.