SOLINGEN (red) – Der nach eigenen Angaben kleinste genossenschaftliche Supermarkt Solingens, beroma, gehört nun seit über zehn Jahren zu den wichtigsten Akteuren in der Hasseldelle. Der Supermarkt stellt die Nahversorgung in der sonst eher infrastrukturärmeren Nachbarschaft. Und das mit Erfolg. Für viele der Nachbarinnen und Nachbarn ist der kleine Supermarkt „Tante-Emma-Laden“, Post, Café und Bäcker in einem. Hier wird geholfen und vermittelt. Hier hat man Zeit für ein Gespräch und findet stets eine Mitarbeiterin oder Mitarbeiter der Anliegen ernst nimmt.
Nachbarschaftshilfe wird großgeschrieben
Die Organisation rund um Hans-Peter Harbecke und Christian Petschke und die enge Zusammenarbeit mit dem Verein „Wir in der Hasseldelle“ ist größer, als man vielleicht zunächst ahnen mag, versichern die Verantwortlichen. Das gesamte Konzept gehe deshalb Hand in Hand für und mit allen Beteiligten auf. Denn so „klein“ wie der Laden erscheinen mag, ist seine Reichweite jedoch nicht. Denn Nachbarschaftshilfe wird hier großgeschrieben. Der Verein „Wir in der Hasseldelle“ und die beroma eG teilen das gleiche Ziel, die Lebensqualität im Quartier weiterhin aufrecht zu erhalten.
Die Nachbarschaft ist überdurchschnittlich alt wie jung. In der Hasseldelle würden im stadtweiten Verhältnis mehr Senioren als im Solinger Durchschnitt leben. Aus diesem Grund habe man immer viel Wert auf die Lieferung der Lebensmittel an die Kunden in der Nachbarschaft gelegt. Es gebe genügend Nachbarinnen und Nachbarn, denen es schwer fällt, Treppen zu laufen, Einkäufe zu schleppen, Getränke nach Hause zu bringen oder die sich ganz einfach nicht mehr sicher genug auf den Beinen fühlen.
Lieferdienst gibt es bereits seit zehn Jahren
Im Alter werden auch alltägliche Dinge schwerer. Eine Sorge, über die man sich in der Hasseldelle seit mehr als zehn Jahren keine großen Gedanken mehr machen muss. Ein Anruf an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Supermarkts unter der Telefonnummer 221 96 55 und die Lebensmittel werden geliefert. In Zeiten wie diesen, in denen plötzlich Menschen auf sich allein gestellt sind und durch aktuell nötige soziale Isolation sich eventuell noch einsamer fühlen, bleibt beroma geöffnet, betont man in der Hasseldelle nicht ohne Stolz.
Das ganze Team ist weiterhin für die Nachbarn da. Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in einer Arbeitsmarktmaßnahme durch das Jobcenter Solingen in das Team vermittelt worden und nicht festangestellt. Trotzdem helfen diese jungen Mitarbeiter – und auch die des Vereins – Tag für Tag weiter mit, liefern aus, beraten und bedienen Kunden. Und dabei wird selbstverständlich auf die derzeit notwendigen Hygienevorschriften geachtet. „In den Laden darf jeweils immer nur eine Person“, sagt Hans-Peter Harbecke. Beim Bringsdienst wird der genaue Preis bereits telefonisch mitgeteilt, so dass die Übergabe und der direkte Kontakt auf ein Mindestmaß reduziert werden.
1000 Drucksachen weisen auf den Bringdienst hin
Die Arbeit der beroma eG, die in den letzten Jahren bereits geleistet wurde, läuft nun weiter auf Hochtouren, um besonders älteren oder chronisch kranken Nachbarinnen und Nachbarn unter die Arme zu greifen und diese mit den Lebensmitteln und anderen Dingen, die sie benötigen, zu versorgen. Über 1000 Drucksachen, die auf diesen Service hinweisen, sind in der näheren Umgebung verteilt worden.
Beroma-Bringdienst für Nachbarn in der Hasseldelle: Tel. 221 96 55, tgl. von 9 bis 14 Uhr. Der beroma-Laden ist zu den regulären Zeiten geöffnet.