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Neandertal-Wanderung: Natur und Geschichte an der Winkels Mühle

Das Neandertal, bekannt für seine beeindruckende Natur und seine historische Bedeutung, bietet Wanderern eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Schönheit der Landschaft zu erkunden. (Foto: © Miriam Köppchen)

Das Neandertal, bekannt für seine beeindruckende Natur und seine historische Bedeutung, bietet Wanderern eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Schönheit der Landschaft zu erkunden. (Foto: © Miriam Köppchen)

Von Miriam Köppchen

Das Neandertal, bekannt für seine beeindruckende Natur und seine historische Bedeutung, bietet Wanderern eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Schönheit der Landschaft zu erkunden. Ein besonders reizvolles Ziel ist die Winkels Mühle, die nicht nur ein malerischer Anziehungspunkt ist, sondern auch eine interessante Geschichte zu erzählen hat.

Neandertal: Erkundung der Ruine Kalkofen

Start ist der Wanderparkplatz Winkels Mühle P10, von dort aus ist der Weg hinab ins Tal schon ausgeschildert. Allerdings besuchen wir das Highlight der Wanderung erst auf dem Rückweg und beginnen mit der Erkundung der Ruine Kalkofen und halten uns somit im Tal angekommen nach links.

Die Ruine Kalkofen, ist ein eindrucksvolles Relikt aus dem 19. Jahrhundert, das einst zur Herstellung von Kalk diente. Dieser war ein wichtiger Rohstoff für die Bauindustrie und wurde in der Region in großen Mengen benötigt. Der Ofen selbst ist ein beeindruckendes Bauwerk, das die handwerkliche Baukunst dieser Zeit widerspiegelt. Er wurde aus robustem Material errichtet und ist ein Beispiel für die damalige Technik und den industriellen Fortschritt. Der ehemalige Ofen steht am Wegesrand, bzw. das was von ihm übrig ist. Eine Schautafel zeigt seine Geschichte auf. Lange Zeit wurde hier in zerstörender Weise Kalkabbau betrieben, Naturräume und die Neanderhöhle, in der man 1856  Knochen unserer Vorfahren entdeckte wurde ebenfalls zerstört.

Malerische Landschaft entlang der Düssel

Das Neandertal war zur Urzeit eine ca. ein Kilometer lange Schlucht mit Höhlen und Wasserfällen. Um 1835 wurde dieser Ort noch als unberührte Düsselklamm bezeichnet. Von 1854 bis 1945 betrieb man im großen Stil Kalkabbau, an dessen Ende von den Kalkfelsen nichts mehr zu sehen war.

Die Umgebung des Kalkofens ist von einer malerischen Landschaft entlang der Düssel geprägt. In der man die Schönheit der Natur genießen und gleichzeitig mehr über die Geschichte des Kalkabbaus in der Region und die Bedeutung dessen für die lokale Wirtschaft erfahren kann.

Das Restaurant „Im kühlen Grunde“ ist ein verstecktes Juwel im malerischen Tal, das sowohl Einheimische als auch Besucher mit seiner charmanten Atmosphäre und köstlichen Speisen begeistert. (Foto: © Miriam Köppchen)

Restaurant „Im kühlen Grunde“ mit „Pferdeparkplatz“

Weiter führt uns unser Weg zum kühlen Grunde. Das dortige Restaurant „Im kühlen Grunde“ ist ein verstecktes Juwel im malerischen Tal, das sowohl Einheimische als auch Besucher mit seiner charmanten Atmosphäre und köstlichen Speisen begeistert. Eingebettet in die idyllische Natur, bietet das Restaurant eine perfekte Kombination aus kulinarischem Genuss und atemberaubender Landschaft.  Es ist bekannt für seine einladende und gemütliche Einrichtung, die eine warme und freundliche Atmosphäre schafft. Besonders im Sommer lädt die Terrasse dazu ein, im Freien zu speisen und die frische Luft zu genießen. Für Pferde gibt es sogar einen eigenen „Pferdeparkplatz“. Eine Einkehr können wir nur empfehlen.

Auf dem Weg Richtung Bauernhof Gut Ehlenbeck gibt es rechts und links des Weges viel zu entdecken, besonders für die Fotografen unter uns. Rund um den idyllisch gelegenen historischen Bauernhof Gut Ehlenbeck finden Sie nicht nur ruhige Ecken, zum Verweilen und Träumen, im Hofladen können Sie auch Milch, Eier und Kartoffeln direkt vom Erzeuger kaufen

Winkels Mühle liegt idyllisch am Düsselufer

Der Hof wurde urkundlich erstmals 1363 erwähnt und ist aus den ehemaligen Kalkwerken der Ehlenbeck entstanden. Der kleine Betrieb besteht aus ca. 20 Milchkühen und ca. 500 Legehennen. Der Hof liegt am westlichen Rande des Dorfes Gruiten und  wird mit  konventioneller Landbau betrieben. Öffnungszeiten sind: Di, Do + Fr. 10–18 Uhr, Sa 10–13 Uhr; Mi, So und an Feiertagen ist  geschlossen.

Unser Rückweg führt uns dann zum Highlight der heutigen Wanderung, der Winkels Mühle, eine alte Wassermühle, liegt idyllisch am Ufer des Flüsschens Düssel mitten im Auenwald und umgeben von sanften Hügeln. 1387 urkundlich erstmals erwähnt, hat die Mühle viel gesehen und erlebt. Ursprünglich als Wassermühle erbaut, diente sie der Verarbeitung von Getreide und war ein wichtiger Bestandteil der lokalen Landwirtschaft. Die Mühle nutzte die Kraft des Wassers der Düssel, um die Mühlsteine anzutreiben, die das Getreide mahlten. Im Laufe der Jahre erlebte die Winkels Mühle verschiedene Veränderungen und Renovierungen.

Die Winkels Mühle wurde erstmals 1387 urkundlich erwähnt. (Foto: © Miriam Köppchen)

Mühle spielte eine zentrale Rolle im Leben der Menschen

Sie war nicht nur ein Ort der Produktion, sondern auch ein sozialer Treffpunkt für die Dorfbewohner, die hierhin ihre Waren brachten und sich austauschten. Die Mühle spielte eine zentrale Rolle im Leben der Menschen in der Region und war ein Symbol für die ländliche Tradition. Den Mühlenteich nutzten Sommergäste in früheren Zeiten um 1935 als Strandbad und im Mühlengebäude befand sich zwischen 1914 und 1956 ein Sommerlokal.

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und dem Wandel in der Landwirtschaft nahm die Bedeutung der Winkels Mühle allmählich ab. Viele traditionelle Mühlen konnten mit den neuen industriellen Verfahren nicht mehr konkurrieren, und so wurde die Winkels Mühle schließlich stillgelegt. Nach einem Brand 1971 wurde sie umfangreich saniert und 1997 an Privatleute verkauft, 2001 wechselten die Besitzer, die die Mühle bis heute pflegen und instand halten.

Schutzhütte für Wanderer in der Nähe der Mühle

Heute befindet sich eine Schutzhütte für Wanderer in der Nähe der Mühle, die ebenfalls zum Picknick und zur Rast einladen. Der Auenwald ist gesäumt von alten Bäumen, im Frühling und Sommer mit bunten Wildblumen und einer Vielzahl von Vogelarten, die die Wanderer mit ihrem Gesang erfreuen und Naturfreunde und Fotografen gleichermaßen anziehen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Wandern um die Winkels Mühle im Neanderthal eine wunderbare Möglichkeit ist, die Natur zu genießen und gleichzeitig in die Geschichte der Region einzutauchen. Egal, ob man alleine, mit Freunden oder der Familie unterwegs ist, die Wanderungen bieten für jeden etwas und sind ein unvergessliches Erlebnis.

Die Wege im Neandertal sind gut ausgeschildert und bieten sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Wanderer geeignete Routen.

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