SOLINGEN (red) – Zum Jubiläumsjahr der Stadt Solingen hat das Deutsche Klingenmuseum am Sonntag den ersten Teil seiner neuen Dauerausstellung eröffnet. „ME FECIT SOLINGEN – Klingen : Stadt : Geschichte“. Damit feiert es gleichzeitig noch drei Jubiläen: 120 Jahre Sammlungsgeschichte des Museums, 70 Jahre Deutsches Klingenmuseum Solingen und 70 Jahre „Freunde des Deutschen Klingenmuseums“ e. V.
Entwciklung der Solinger Klingenherstellung
„ME FECIT SOLINGEN“ – das ist Latein für „Mich hat Solingen gemacht“. Der Satz steht auf vielen alten Schwertklingen aus Solingen und zeigt den Stolz der Stadt auf ihre Handwerkskunst. Solingen und Klingen, das gehört untrennbar zusammen. Warum und wie wurde gerade Solingen zur weltbekannten Klingenstadt?
Die neue Dauerausstellung des Deutschen Klingenmuseums gibt darauf Antworten. Sie zeigt die Entwicklung und Bedeutung der Solinger Klingenherstellung in Mittelalter und Früher Neuzeit bis ca. 1700 und präsentiert Solinger Schwerter aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Ein neues Schaudepot zeigt über 200 weitere Solinger Stücke aus fünf Jahrhunderten.
Klingenmuseum: Moderne Inszenierung auf 300 Quadratmetern
Auf über 300 Quadratmetern lädt eine stimmungsvolle Inszenierung die Gäste ein, sich dem Thema interaktiv zu nähern: Sie können eine alte Landkarte des Bergischen Landes zum Leben erwecken, an Hands-On Exponaten die Herstellung einer Klinge begreifen oder in einer Fechtstation das Gewicht und die Balance der Klingen selbst nachvollziehen. Und im Foyer der neuen Dauerausstellung präsentiert die Installation „Welt der Klingen“ die ganze Bandbreite der Museumssammlung von der Steinzeit bis in die Gegenwart.
„ME FECIT SOLINGEN“ will Wissen vermitteln, vor allem aber die Menschen für die Geschichte der Solinger Klingenherstellung, ihre Kunstfertigkeit und ihre Erzeugnisse begeistern, heißt es aus dem Klingenmuseum.
Finanzierung der Dauerausstellung im Klingenmuseum
Das Ausstellungsprojekt wurde maßgeblich finanziert von den „Freunden des Deutschen Klingenmuseums“ e.V.. Der Förderverein des Museums, der in der Vergangenheit zahlreiche Sammlungsankäufe, Projekte und Veranstaltungen förderte, feiert sein 70-jähres Bestehen so mit einem Paukenschlag. Von Anfang an war der Verein überzeugt von der Ausstellungsidee und dem Konzept, das von der Museumsleitung Dr. Sixt Wetzler und Dr. Isabell Immel entwickelt wurde. „Wir freuen uns riesig, dass der erste Schritt der Neuaufstellung des Klingenmuseums so großartig gelungen ist“, sagt Franz Haug, 1. Vorsitzender des Vereins.
Weitere Förderung erhielt das Museum von der NRW-Stiftung, dem Landschaftsverband Rheinland, der Stadt Solingen, der Stadt-Sparkasse Solingen, der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland, der Stiftung Freunde des Deutschen Klingenmuseums, der Edda und Gerd Lux Stiftung und der Ulrike und Klaus Krebs Stiftung. Es handelt sich um das größte Projekt des Museums seit der Neueröffnung im Jahr 1991, teilt die Stadtverwaltung mit.
Für die szenografische Umsetzung der Ausstellung konnte das renommierte Kölner Ausstellungsbüro fact and fiction gewonnen werden, das international für Museen tätig ist und mehrere Weltausstellungs-Pavillons gestaltete.
Rundumerneuerung der 30 Jahre alten Daueraustellung
„ME FECIT SOLINGEN“ ist der erste Schritt einer schrittweise erfolgenden Rundumerneuerung der 30 Jahre alten Dauerausstellung des Klingenmuseums. Für den nächsten Teilabschnitt, die Kinderausstellung „Drache und Zauberschwert“, hat die Stadt Solingen die nötigen Mittel bereitgestellt. Er wird bereits im April 2025 eröffnet werden. Für die weiteren Etappen sind bereits umfangreiche Mittel des Bundes und anderer Fördergeber in Aussicht gestellt worden.
„Es war uns wichtig, zum Jubiläumsjahr der Stadt den Bereich als erstes neu zu eröffnen, der für Solingen entscheidend ist: ME FECIT SOLINGEN widmet sich dem Klingenhandwerk und seiner Geschichte in Solingen. Und präsentiert den Fundus der hervorragenden Solinger Klingen aus der Sammlung unseres Museums als Herzstück der Ausstellung“, resümiert Kuratorin Dr. Isabell Immel. Und Museumsdirektor Dr. Sixt Wetzler sagt: „Wir hoffen, dass diese Ausstellung einer der Orte sein wird, an dem sich die Menschen positiv auf die jahrhundertealte Klingentradition Solingens einlassen und mit ihr verknüpfen können.“