SOLINGEN (bgl) – Während die meisten Jugendlichen ihre Sommerferien genießen und im Urlaub sind, sitzen diese 20 Mädchen und Jungs am Schultisch und lernen. Jeden Tag von 10 bis 16 Uhr kommen sie in die Räume des Stadtdienstes Integration an der Friedrichstraße, um die Grundlagen der deutschen Sprache zu erlernen. Und das im Rahmen eines Intensivkurses von zweieinhalb Wochen Länge.
„Wir haben hier Kinder und Jugendliche aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, der Türkei, Polen und Russland. Wir organisieren diesen Kurs entweder zu Beginn oder gegen Ende der Sommerferien und versuchen den Ramadan zu meiden“, erklärte Hilde Hess-Steinhauer, stellvertretende Leiterin des Stadtdienstes Integration.
Spielerisch die deutsche Sprache lernen
Fast schon spielerisch wird den Kids in den Theoriestunden die deutsche Sprache nahegebracht. Am Dienstag stand das Thema „Körper“ auf dem Stundenplan. Wie schreibt man „Hände“, „Füße“ und „Nase“? Wie spricht man diese Wörter aus und welcher Artikel muss dazu verwendet werden? Besonders schwierig: der Plural von „Mund“. Aber auch hier kannten einige Schüler die richtige Antwort und warfen „Münder“ in die Runde.
Mit viel Wissensdurst und Motivation beteiligten sich die Mädchen und Jungs am Unterricht. Davon war auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach begeistert, der am Dienstagmorgen eine Unterrichtseinheit besuchte: „Mir ist das Erlernen der deutschen Sprache ganz besonders wichtig. Denn die Sprache ist wie ein Tor in unser Land“, betonte er.
Auch Ausflüge in ganz Solingen stehen auf dem Programm
Neben den theoretischen Stunden im Klassenzimmer steht auch jeden Tag ein Ausflug auf dem Programm „Wir wollen natürlich, dass das auch etwas Ferien- und Spaßcharakter hat. So lernen die Kinder ihre neue Heimat kennen“, freute sich Hilde Hess-Steinhauer. Und so wird dann auch mal Zeit im Rollhaus, im Industriemuseum oder beim Fußballspielen verbracht.
Auch dann lernen die Kids Deutsch. „Sie müssen ja Deutsch miteinander reden, da sie alle aus verschiedenen Ländern kommen“, machte Hess-Steinhauer deutlich. Der Sprachkurs wird vom Stadtdienst Integration in enger Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund und der Caritas durchgeführt.
OB Kurzbach ließ sich das Wort „Bürgermeister“ übersetzen
Mit zahlreichen neuen Vokabeln im Hinterkopf gingen am Dienstag nicht nur die 20 Jugendlichen nach Hause. Auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach war ein gehöriges Stück schlauer, nachdem er sich das Wort „Bürgermeister“ von den Kids unter anderem ins Russische, Arabische, Polnische, Farsi und sogar ins Aramäische hat übersetzen lassen.