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Polizei: Deutlicher Anstieg der Gewaltkriminalität in Solingen

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Das Polizeipräsidium in Wuppertal. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Das Polizeipräsidium in Wuppertal. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 wurde jetzt im Polizeipräsidium Wuppertal vorgestellt. Während die Gesamtzahl der Straftaten in Solingen leicht gesunken ist (von 2023 11.838 auf 2024 11.533 Straftaten), gibt es alarmierende Entwicklungen in einzelnen Bereichen. Vor allem die Gewaltkriminalität hat deutlich zugenommen.

Gewaltkriminalität mit 520 Fällen in Solingen

520 Fälle von Gewaltkriminalität wurden 2024 in Solingen erfasst – ein Anstieg von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Darunter fallen Körperverletzungen, Raubüberfälle und gefährliche Auseinandersetzungen. Besonders auffällig: Fast jeder fünfte Tatverdächtige ist unter 21 Jahre alt – und über ein Drittel der Täter hat keine deutsche Staatsangehörigkeit. Die Polizei konnte 83,5 Prozent der Gewaltdelikte in Solingen aufklären – ein hoher Wert, der zeigt, dass in diesem Bereich konsequent ermittelt wird.

Viele Solinger empfinden die Innenstadt zunehmend als unsicher. Die Statistik zeigt zwar keinen überproportionalen Anstieg schwerer Gewaltdelikte speziell in diesem Bereich, doch das subjektive Sicherheitsgefühl hat sich verschlechtert. Dafür haben zweifelsohne der verheerende islamistische Terroranschlag mit drei Toten und zahlreichen Verletzten  vom vergangenen August (wir berichteten hier) sowie der Mordanschlag auf ein Mehrfamilienhaus an der Grünewalder Straße mit vier Todesopfern (wir berichteten) zu beigetragen. Im Juni vergangenen Jahres kam es zudem an der Konrad-Adenauer-Straße zu einer Sprengung, bei der mehrere Personen verletzt wurden. Der Täter überlebte den Anschlag nicht.

Messerkriminalität bleibt auf hohem Niveau

Die Zahl der Straftaten in Solingen, bei denen Messer zum Einsatz kamen, bleibt 2024 auf einem hohen Niveau. Insgesamt wurden 69 Fälle registriert, darunter 52 Fälle mit Messern als Tatwaffe sowie 17 Fälle mit Messern, die unter das Waffengesetz fallen.

Die Zahlen zeigen, dass Messerangriffe in den letzten Jahren zugenommen haben. 2022 wurden noch 30 Fälle insgesamt gezählt, 2023 schnellte die Zahl auf 71 hoch, bevor sie sich 2024 bei 69 Fällen einpendelte.

Sexualdelikte weiter gestiegen

Ebenfalls besorgniserregend: Die Zahl der Sexualdelikte in Solingen ist erneut gestiegen. 2024 wurden 324 Fälle registriert – ein Anstieg von 17,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote liegt bei 80,3 Prozent und damit über den Zahlen der vergangenen Jahre.

Besonders auffällig ist die Zunahme bei sexueller Belästigung (58 Fälle, 2023 waren es 43) sowie bei exhibitionistischen Handlungen und Erregung öffentlichen Ärgernisses (165 Fälle, 2023 waren es 124). Leicht gesunken ist hingegen die Zahl der Vergewaltigungen (30 Fälle, 2023 waren es 32). Die Zahl der sexuellen Nötigungen blieb mit zwölf Fällen fast unverändert.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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