SOLINGEN (bgl) – Unter dem Dach der bundesweiten Woche der Wiederbelebung 2025 haben sich auch in Solingen wieder zahlreiche Partner zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie zeigen, wie wichtig es ist, im Ernstfall beherzt einzugreifen. Dr. Jana Bolten, Oberärztin der Anästhesie am Klinikum und Leitende Notärztin, betont: „Es geht darum, im Notfall einfach zu handeln – prüfen, rufen, drücken. Jede und jeder kann Leben retten.“
Woche der Wiederbelebung mit vielen Aktionen
Die Aktionswoche läuft bundesweit vom 22. bis 25. September. Auch in Solingen hat ein breites Bündnis aus Klinikum, Feuerwehr, der Bergischen Lebensretter, Hilfsorganisationen (DRK, JUH, Malteser, ASB) und Ehrenamtlichen zahlreiche Aktionen vorbereitet. „Wir haben in den vergangenen Monaten viel Energie hineingesteckt und freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder ein starkes Team bilden konnten“, betont Bolten.
Ein Schwerpunkt liegt erneut auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Teams besuchen Schulen, um schon früh für das Thema Wiederbelebung zu sensibilisieren. „Gerade bei den Jüngsten wollen wir Hemmschwellen abbauen und zeigen, dass Reanimation kein Hexenwerk ist“, erklärt Bolten.
Darüber hinaus geht das Team verstärkt in die Öffentlichkeit. Am Dienstag, 23. September, findet in der Stadt-Sparkasse Ohligs von 13 bis 17 Uhr ein fachkundiges und praktisches Reanimationstraining statt. Zwei Tage später, am Donnerstag, 25. September, folgen weitere praktische Übungen im Hofgarten Solingen – ebenfalls von 13 bis 17 Uhr. Besucherinnen und Besucher können dort an Übungspuppen trainieren, Fragen stellen und ihre Ängste abbauen.
Aktiv auf Social Media und neue Partner im Team
Neu ist in diesem Jahr auch die erweiterte Präsenz in den sozialen Medien. „Wir haben mehrere Videos produziert, die nicht nur informieren, sondern auch praktisch zeigen, wie Wiederbelebung funktioniert“, so Bolten. Ziel sei es, über die Aktionswoche hinaus Menschen zu erreichen.
Besonders freut sie sich über neue Mitstreiter: Erstmals ist der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) aktiv dabei. Auch die Kinderintensivstation des Klinikums Solingen unterstützt die Woche der Wiederbelebung in diesem Jahr zum ersten Mal. „Gerade Fragen zur Kinderreanimation beschäftigen viele Familien. Deshalb ist es ein großer Gewinn, dass wir nun noch mehr Expertise einbringen können“, sagt Bolten. Trotz der intensiven Vorbereitung überwiegt bei Bolten und ihrem Team die Freude: „Es macht wirklich Spaß, in diesem engagierten Team zu arbeiten. Wir haben viel geleistet und sind hoch motiviert. Mein Dank gilt allen Kooperationspartnern, die diese Plattform ermöglichen.“
„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“
Lena Hamacher von der Kinderintensivstation des Klinikums erklärt, warum der besondere Fokus auf Kinder so wichtig ist: „Viele Menschen haben große Unsicherheit, wenn es um Kinder geht. Sie fürchten, etwas falsch zu machen. Genau diese Ängste möchten wir abbauen.“ Dafür hat ihr Team ein eigenes Konzept entwickelt. „Wir gehen auch in Schulen, sprechen dort vor allem mit Lehrkräften. Aber die Kinder dürfen spielerisch ebenfalls viel entdecken – etwa Herzrhythmen auf dem Monitor beobachten oder sich gegenseitig abhören.“
Wie das gesamte Netzwerk der Wiederbelebungswoche ist auch die Kinderintensivstation bei den öffentlichen Aktionen dabei: „Wir haben extra verschiedene Puppengrößen mitgebracht, damit Erwachsene wie Kinder üben können und so die Scheu verlieren.“
Reanimation bei Kindern läuft anders
Hamacher betont, wie wichtig es ist, die Unterschiede zu kennen: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen – sie haben eine andere Anatomie und brauchen auch eine andere Hilfe.“ Während bei Erwachsenen oft Herzprobleme der Auslöser sind, leiden Kinder im Notfall meist unter Atemproblemen. „Deshalb spielt die Beatmung eine größere Rolle. Wir üben mit speziellen Filtern und zeigen, wie der richtige Rhythmus aussieht – mit mehr Atemspenden zwischen den Herzdruckmassagen.“
Für Hamacher und ihr Team ist die Teilnahme eine echte Herzensangelegenheit: „Wenn wir erreichen, dass Menschen weniger Angst haben, dass sie die Unterschiede verstehen und sich im Notfall trauen, zu handeln – dann haben wir schon etwas verändert.“ Am Ende aber bleibt die gemeinsame Botschaft aller Beteiligten: Im Notfall zählt jede Sekunde. Wer prüft, den Notruf wählt und sofort mit der Herzdruckmassage beginnt, kann Leben retten.
Woche der Wiederbelebung 2025 in Solingen
- Zeitraum: Montag, 22. bis Donnerstag, 25. September 2025
- Aktionen in Schulen: Vormittags Besuche durch Feuerwehr, Klinikum, Hilfsorganisationen und Rettungsdienste mit praktischen Reanimationstrainings
- Öffentliche Mitmach-Aktionen:
- Dienstag, 23. September: 13.00 – 17.00 Uhr, Stadt-Sparkasse Ohligs
- Donnerstag, 25. September: 13.00 – 17.00 Uhr, Hofgarten Solingen
- Beteiligte Partner: Klinikum Solingen, Kinderintensivstation des Klinikums, Feuerwehr Solingen, ASB, DRK, Johanniter, Malteser, Bergische Lebensretter, Bergische Erste-Hilfe-Schule, Hofgarten Solingen, Stadt-Sparkasse Solingen u. a.