SOLINGEN (mh) – Am Freitag feierte der Psychosoziale Trägerverein (PTV) mit einem Festakt seinen 40. Geburtstag. Dr. Thomas Hummelsheim freute sich, dass auch der Wettergott mitspielte. „Ich hatte schon Träume von Starkregen“, lachte der Vereinsvorsitzende. In einer kurzen Ansprache strich Hummelsheim die gute Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern heraus. Er sei sehr froh, dass der Verbund in Solingen so aktiv sei. Die Zusammenarbeit solle aber künftig noch enger werden. Nach einem herzlichen Dank an alle, die zur Feier gekommen waren, übergab er das Wort an Oberbürgermeister Tim Kurzbach.
PTV als unverzichtbarer Bestandteil in Solingen
„Der Psychosoziale Trägerverein ist ein einzigartiger, unverzichtbarer Bestandteil. Er ist nicht nur etwas, was wir brauchen, sondern ein Verein, auf den wir in Solingen stolz sein können. Ich zolle der hier geleisteten Arbeit einen tiefen Respekt. Sie ist nicht alltäglich und nicht einfach“, betonte Kurzbach und fuhr fort: „Jeder Mensch ist ein starker Teil von Solingen, ganz gleich, wo er geboren ist, woran er glaubt oder ob er ein Handicap hat. Jeder hat seine eigene Würde und seinen Anteil an unserer Heimatstadt.“
Der PTV war 1978 aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen. An diese Zeit erinnerte sich Aufsichtsratssprecher Hans-Jürgen Precht, der den Verein mit aus der Taufe gehoben hatte. Hauptmotiv war der Wunsch nach alternativen Betreuungsangeboten für Menschen aus Solingen neben der Behandlung im mehr als 20 Kilometer entfernten Landeskrankenhaus Langenfeld. „Galkes sagte der Volksmund früher dazu“, schilderte Precht, froh darüber, dass diese Bezeichnung heute kaum noch zu hören ist. Für die erkrankten Menschen sollte ein Wohnheim direkt in Solingen geschaffen werden. Heute gehört der Trägerverein mit seinen Aufgaben und Zielen in diesem Bereich zu den bekanntesten und anerkanntesten Vereinen in Deutschland.
Wohnheim vor Ort war das Ziel
Im Laufe der Jahre hat sich ein weit verzweigtes Netzwerk entwickelt. Jedes Jahr suchen rund 1.300 Menschen Unterstützung und Hilfe beim PTV. Der Trägerverein hilft bedarfsorientiert sowohl in akuten Fällen als auch bei der Wiedereingliederung. „Natürlich müssen wir uns immer fragen, wo wir heute stehen und wohin wir noch wollen“, so Precht, der 2008 für seinen unermüdlichen Einsatz mit dem Rheinischen Ehrenpreis für Soziales Engagement geehrt worden war.
Derzeit seien rund 150 Mitarbeiter beim PTV tätig, wusste Hummelsheim zu berichten. Der Verein bietet vor Ort die meisten Arbeitsplätze für psychisch Erkrankte. So beispielsweise in verschiedenen Wohngruppen und –projekten. „Insbesondere auf unsere Notfallhilfe rund um die Uhr und die Krisenwohngruppe hier an der Eichenstraße sind wir sehr stolz.“
Notfallhilfe rund um die Uhr
Sigrid Fuhr, Verwaltungsleiterin des Vereins, konnte sich über einen Scheck seitens der Stadt freuen. Und dann stiegen viele bunte Luftballons, versehen mit Zetteln voller guter Wünsche, hoch in den blauen Himmel.