SOLINGEN (mh) – Wozu dient ein Hui-Radl? Und was lässt sich eigentlich aus einer Kiste voller Gynäkologen-Bestecke kreieren? Das waren nur einige der Fragen, die sich Besucher am Samstag in den Güterhallen stellten.
Der erste Rampenflohmarkt der Künstler sorgte für viel Abwechslung, Spaß und gute Laune. Die Artikel reichten von Kleidung und Spielsachen über alte Telefone, Messer und Werkzeug. Ergänzt wurde das Angebot mit den klassischen Trödelwaren wie Haushaltsartikel, Taschen, Modeschmuck und mehr. Von 10 bis 17 Uhr konnten Besucher nach Herzenslust stöbern und natürlich auch feilschen. Zur Stärkung gab es selbstgebackenen Kuchen und aromatischen Kaffee.
Hui-Radl sorgt für Verblüffung
Hintergrund der Aktion war es, den Südpark um einen neuen interessanten Event zu bereichern. „Die Idee mit dem Flohmarkt hatten wir schon lange“, meinte Peter Amann. „Wir haben im Laufe der Zeit viele Sachen gesammelt. Jetzt müssen wir langsam etwas Platz schaffen.“ Zahlreiche Ateliers hatten sich zur Teilnahme entschlossen, unterstützt durch Freunde und Bekannte. Da der Trödelmarkt auf privatem Gelände abgehalten wurde, war eine Anmeldung nicht erforderlich, wusste Peter Amann nach Auskunft der Stadt zu berichten.
Auf und vor der Rampe boten sich ausreichend Möglichkeiten zum Kramen. Obendrein gab es in den Ateliers so manches Schnäppchen. Später wurde es unumgänglich, die Ware schnell ins Trockene zu schaffen. Denn Petrus hatte zum Wetter eine außerordentlich wechselhafte Einstellung. Die Sitzgelegenheiten auf der Wiese konnten ebenfalls nicht genutzt werden. Der Stimmung tat das keinen Abbruch.
Großes Interesse an Kuriositäten
Marc Werner demonstrierte eindrucksvoll die Funktion des Hui-Radls. Staunen bei den Zuschauern. Rieb man mit dem kleineren Stab über die Kerben am Propellerstab, so konnte man Einfluss darauf nehmen, in welche Richtung sich der Propeller drehte. Aber wie ließ er sich steuern? Die einfallsreiche Argumentation von Werner sorgte für reichlich Gelächter. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit wurde das Geheimnis gelüftet. Gleich neben den Hui-Radln fand sich der stärkste Klorollenhalter der Welt, auch eine originelle Idee. Die Holzarbeiten waren gemeinsam mit Marc Werner vom Berufskolleg Haspel in Wuppertal hergestellt worden. Der Erlös sollte die Klassenkasse etwas aufbessern.
Der Karton mit den gynäkologischen Bestecken rief erst einmal ungläubiges Staunen hervor. „Ist das echt?“ In der Tat. Es waren die Überbleibsel aus einer früheren Kunstinstallation. Die Besucher stellten ihre Kreativität unter Beweis und fanden reichlich alternative Verwendungsmöglichkeiten – Spaßfaktor inbegriffen. Peter Amann hatte aus seiner Werkstatt eine Fülle von Kuriositäten hervorgebracht. Trödelfreunde begeisterten sich an alten Lampen, Telefonen, originellen Schneidwaren und vielerlei Skurrilem.
Wiederholung im nächsten Jahr
Der erste Rampentrödelmarkt kam bei den Südparkbesuchern sehr gut an. Nicht zuletzt deshalb, weil keine Profihändler zugelassen waren. Zum Trost für alle, die es in diesem Jahr nicht geschafft haben: Im nächsten Jahr ist eine Wiederholung geplant. Jetzt steht schon der nächste Event vor der Tür.
Güterhallenfest am kommenden Wochenende
Am kommenden Wochenende (11. + 12. Mai) laden die Künstler zu ihrem traditionellen Güterhallenfest ein. An beiden Tagen gibt es für die Besucher eine beeindruckende Werkschau mit musikalischem Rahmenprogramm.