SOLINGEN (red) – Am kommenden Montag beginnen die Arbeiten für die Flächenaufbereitung auf dem ehemaligen Rasspe-Gelände in Stöcken. Die Arbeiten werden im Auftrag des Maßnahmenträgers AAV (Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung) in enger Abstimmung mit der Stadt Solingen und der Wirtschaftsförderung Solingen durchgeführt. In den nächsten neun Monaten werden dazu nahezu alle Gebäude auf dem Gelände zurückgebaut. Ausgenommen vom Abriss sind u. a. die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude an der Straße Stöcken sowie einige Bauten, die durch einen Nachbarbetrieb genutzt werden.
Voraussichtlich rund 7.000 Tonnen Bauschutt
Der Rückbau umfasst zunächst das Einsammeln der in den Gebäuden verteilten Abfälle, die Entrümpelung, die sorgfältige Schadstoffsanierung (z. B. Asbest) und den ordnungsgemäßen Abbruch. Die dabei anfallenden Abfälle werden fachgerecht entsorgt. Im Bereich von ehemaligen Tanks, einer ehemaligen Trafostation und der ehemaligen Gießerei ist ein Bodenaustausch bis zu einer Tiefe von 3-4 Metern unter Geländeoberkante erforderlich, da dort Verunreinigungen mit Mineralöl und anderen Kohlenwasserstoffen (BTEX) vorhanden sind. Außerdem sind Untersuchungen notwendig, um einen Kampfmittelverdacht auszuschließen, da Solingen während des Zweiten Weltkriegs stark bombardiert wurde.
Der beim Rückbau anfallende Bauschutt, der vor Ort in einer Bauschuttaufbereitungsanlage gebrochen werden soll, wird wieder zur Verfüllung der Baugruben eingesetzt, sofern die entsprechenden Analysen dies zulassen. Insgesamt werden die zu entsorgenden mengenrelevanten Abfälle voraussichtlich rund 7.000 Tonnen Bauschutt und rund 2.000 Tonnen Boden umfassen. Diese Abfälle werden in 360 LKW-Fuhren während der neun Monate Bauzeit vom Gelände abgefahren. Im Anschluss an den Rückbau wird das Gelände nivelliert, damit eine möglichst ebene, zu bebauende Fläche entsteht.
Ausfahrt der Baustelle via Peter-Rasspe-Straße
Der Zustand der umstehenden Gebäude wurde vor Beginn der Arbeiten von einem Sachverständigen durch eine Beweissicherung dokumentiert. Damit sollen ggf. während der Bauzeit entstehende Schäden erfasst und reguliert werden können. Die Zufahrt zur Baustelle läuft über die Straße Stöcken, die Ausfahrt über die Peter-Rasspe-Straße. Die Arbeiten auf der Baustelle werden nach aktuellen Plänen nur montags bis freitags in der Zeit von 7.00 Uhr bis 20.00 Uhr stattfinden.
Arbeiter- und Anwohnerschutz mit Priorität
Oberste Priorität haben bei den Arbeiten der Schutz der auf der Baustelle tätigen Arbeiter und der Anwohner, betont die Wirtschaftsförderung. Deshalb wird es während des gesamten Baustellenbetriebs eine arbeitstägliche gutachterliche Begleitung des Auftraggebers sowie eine laufende analytische Überwachung des Bauschutts und des Bodens aus der Bodensanierung geben. Der Auftragnehmer ist angewiesen, den Rückbau und Bodenaushub möglichst lärm-, erschütterungs- und staubarm durchzuführen. Eine besondere Herausforderung wird der Kaminrückbau. Dieser soll durch Abgreifen mit einem sogenannten Longfront-Bagger erfolgen; voraussichtlich wird keine Sprengung erforderlich werden. Außerdem sollen alle Arbeiten möglichst kleinräumig erfolgen.
Zwischengelagertes Material wird mit Folie abgedeckt und – bei Freilegung – bewässert, um eine Staubbildung zu verhindern. Alle LKWs mit gefährlichen Abfällen werden nur mit Abdeckung fahren. Die LKW-Reifen werden vor Verlassen der Baustelle gereinigt, um eine Verschleppung von Schadstoffen zu vermeiden.
Baustellen-Information für Anlieger
Die direkt betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner sind bereits mit separater Post über den Abrissbeginn informiert worden. Aufgrund der aktuellen Corona-Krise ist die Umsetzung einer Info-Veranstaltung zurzeit nicht möglich. Während der Laufzeit der Baustelle können sich die Anwohnerinnen und Anwohner bei Fragen oder Beschwerden an die folgenden Personen wenden:
Dr. Beatrix Haglauer-Ruppel, Projektleiterin beim AAV (Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung), Telefon: 02324/5094-25, Mail: b.haglauer@aav-nrw.de
Achim Willke, Prokurist der Wirtschaftsförderung Solingen, Telefon: 0151/46 11 12 62, Mail: a.willke@solingen.de
Umwelttelefon des Stadtdienstes Natur und Umwelt: 0212/290-3333, Mail: natur-umwelt@solingen.de