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Rasspe: Erste Baggerschürfe und Bohrungen

Auf dem ehemaligen Rasspe-Gelände fanden heute erste Bohrarbeiten statt. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (li. mit dunkler Jacke) war auch vor Ort. Mit kurzen Worten machte er die besondere Bedeutung des Flächenrecyclings deutlich. (re. Frank Balkenhol, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung) (Foto: © Martina Hörle)

Auf dem ehemaligen Rasspe-Gelände fanden heute erste Bohrarbeiten statt. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (li. mit dunkler Jacke) war auch vor Ort. Mit kurzen Worten machte er die besondere Bedeutung des Flächenrecyclings deutlich. (re. Frank Balkenhol, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung) (Foto: © Martina Hörle)

SOLINGEN (mh) – Am Dienstag fanden die ersten Baggerschürfe und Bohrarbeiten auf dem ehemaligen Rasspe-Gelände, Stöcken 17, statt. Auch NRW-Umweltminister Johannes Remmel (B90/Grüne) war vor Ort. In einer kurzen Ansprache verdeutlichte Remmel die besondere Bedeutung des Flächenrecyclings.  „Nicht nur die Städte, auch das Land hat ein großes Interesse an der Wiedernutzung ehemaliger Industrieflächen. Derzeit haben wir in NRW einen Flächenverbrauch von zehn Hektar pro Tag. Unser Ziel ist es, diesen Verbrauch auf fünf Hektar zu reduzieren. Flächen sind eine endliche Ressource.“

Remmel sieht den Nutzen nicht nur für die Industrie, sondern auch für Landwirtschaft und Natur. „Neben Bayern hat NRW die höchsten Pacht- und Grundstückspreise. Dadurch sind die Landwirte zur intensiven Bewirtung gezwungen. Der Flächenverlust in der Natur hat dazu geführt, dass etwa 45 Prozent unserer Tier- und Pflanzenarten bedroht oder schon ausgestorben sind.“

Rasspe: Minister Remmel auf dem Altstandort

Der Umweltminister bezeichnet das große Areal Stöcken 17 als Glücksfall für Solingen. Mit dem Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) habe man einen wichtigen Kooperationspartner und Maßnahmeträger mit einem enormen Knowhow und 30 Jahren Erfahrung an der Seite. Der AAV geht mit 80 Prozent in die Vorfinanzierung. Dr. Roland Arnz, Geschäftsführer des Verbands, führt noch einmal die besondere Bedeutung bei der Rückführung dieses Gebietes in den Wirtschaftskreislauf an. „Nach gründlicher Prüfung auf Schadstoffe und Altlasten ist die Aufbereitung dieser Fläche ein wichtiger und nachhaltiger Beitrag zur Reduzierung des Flächenverbrauchs.“ Die Ergebnisse der Schürfe und Bohrungen fließen in die Sanierungsplanung mit ein.

Neben dem Bohrer machte sich am Dienstagvormittag auf dem Gelände der ehemaligen Firma Rasspe auch ein Bagger ans Werk. (Foto: © Martina Hörle)

Oberbürgermeister Tim Kurzbach hofft, dass sich das ehemalige Rasspe-Gelände zum Silicon Valley des Bergischen Landes entwickelt. „Wir als Stadt müssen unsere Entwicklung selbst gestalten. Dann haben wir eine große Chance, auch als Industriestadt weiter zu bestehen. Dazu gehört vor allem, auf alten Geländen etwas Neues zu schaffen.“

Stadt Solingen: Wiederaufbereitung von Brachflächen

„Das Thema Brachflächen beschäftigt uns schon länger“, so Stadtdirektor Hartmut Hoferichter. „In 2016 konnten wir glücklicherweise mit Fördermitteln systematisch ein erstes Brachflächenkataster entwickeln. In nächster Zeit wird es Gespräche über Nachfolgenutzungen geben. Die Brachflächen spielen ebenfalls eine Rolle für den Wohnungsbau. Vom Rat wurde das zweite Klimaschutzkonzept verabschiedet. Jetzt müssen wir überlegen, wo wir aktiv werden können. Es wird ein erstes Solarkataster und ein Elektromobilitätskonzept geben. Stichworte sind klimagerechter Stadtumbau und Nachhaltigkeitsstrategie.

Frank Balkenhol, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung hebt den Nutzen des Standortes Stöcken im Hinblick auf die Verkehrsanbindung hervor. „Es gibt keinen zentraleren Standort für Solingen, Wuppertal und Remscheid. Über kurz oder lang wird alles, was digitalisiert werden kann, auch digitalisiert.“ Unter dem Stichwort MOBI – DIG (Mobilität – Digitalisierung) beschreibt Balkenhol die Möglichkeiten von Smart Mobility, einer Möglichkeit der künftigen Verkehrsmöglichkeiten mit optimaler Anbindung.

Dr. Roland Arnz ist der Geschäftsführer des AAV. Der Verband ist ein wichtiger Kooperationspartner und Maßnahmeträger mit dreißigjähriger Erfahrung. (Foto: © Martina Hörle)

Digitalisierung auch bei Verkehrsanbindung

Dann gibt Dr. Beatrix Haglauer-Ruppel, Projektleiterin im Team AAV, einen kurzen Überblick über die Vielzahl von Aufgaben, die auf das Team warten. „Eine Fläche von 6,5 Hektar, bei der nicht nur Rückbau und Bodensanierung eine Rolle spielen, sondern auch Denkmal-, Arten- und Landschaftsschutz von herausragender Bedeutung sind. Diese Schutzmaßnahmen müssen noch vor Beginn der Sanierung gewährleistet werden.“ Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, sollen die Arbeiten zum Ende des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Zu dem Verband gibt es weitere Informationen unter www.aav-nrw.de.

Für die Öffentlichkeit hat die Wirtschaftsförderung eine Homepage eingerichtet. Unter www.stoecken17.de findet man Informationen zum Projekt, zu Neuigkeiten, und es besteht die Möglichkeit, mit der Wirtschaftsförderung in einen Dialog zu treten.

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