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Schuleinbrüche: Vier Jugendliche sitzen in Untersuchungshaft

Informierten am Donnerstag die Öffentlichkeit über vier Festnahmen in Zusammenhang mit der Einbruchsserie in Solinger Schulen: v.li. Staatsanwalt Kay Cursiefen, Kriminalhauptkommissar Andreas Schaberg und Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. (Foto: © Bastian Glumm)

Informierten am Donnerstag die Öffentlichkeit über vier Festnahmen in Zusammenhang mit der Einbruchsserie in Solinger Schulen: v.li. Staatsanwalt Kay Cursiefen, Kriminalhauptkommissar Andreas Schaberg und Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. (Foto: © Bastian Glumm)

SOLINGEN (bgl) – Die Polizei kann in Sachen Aufklärung der seit Ende vergangenen Jahres wieder drastisch angestiegenen Schuleinbrüchen einen großen Erfolg verbuchen. Am Montagabend wurden im Mildred-Scheel-Berufskolleg vier Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Dem vorausgegangen war ein nicht unerheblicher Einsatz der Polizei: „Es war teilweise ein sehr hoher Kräfteaufwand und das auch über einen längeren Zeitraum“, sagte Kriminalhauptkommissar Andreas Schaberg.

Im Rahmen einer Pressekonferenz informierten Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt über den Fahndungserfolg. Die vier Tatverdächtigen waren observierenden Polizeibeamten am Montagabend bereits auf der Beethovenstraße aufgefallen. Kurios: Die vier Jugendlichen waren in einem Taxi unterwegs, ließen sich vor der Schule absetzen, um anschließend in das Mildred-Scheel-Berufskolleg einzusteigen. Die Polizei zog weitere Kräfte heran, umstellte den Einsatzbereich und schlug dann zu.

Verdächtige alle einschlägig bekannt

Die vier Jungs wurden festgenommen, es wurde Haftbefehl erlassen. Die jetzt in Untersuchungshaft sitzenden Teenager sind allesamt bereits einschlägig in Erscheinung getreten, einer stand zum Tatzeitpunkt sogar unter Bewährung. „Ich bin überzeugt, dass wir diesen Verdächtigen weitere Taten nachweisen können“, betonte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. Denn tatsächlich nachweisen kann man den Vieren bisher nur den Einbruch ins Mildred-Scheel-Berufskolleg vom vergangenen Montag.

Dabei kam es in den letzten Wochen zu bis zu 40 Einbrüchen in Solinger Schulen und andere soziale Einrichtungen. „Wir gehen ebenfalls davon aus, dass die Gruppe der Täter größer ist“, so Baumert weiter. Erst im auslaufenden Jahr 2017 ging eine Serie von Einbrüchen in Schulen in Solingen zu Ende. Es konnten Täter ermittelt und auch verurteilt werden. Seit Dezember nahmen Schuleinbrüche wieder zu und die Ermittler gingen von einer neuen Serie aus.

Jugendliche schweigen sich über mögliches Motiv aus

Während sich die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen über Details ihrer Vorgehensweise ausschwieg, wurde doch betont, dass man in Solingen zeitweise personell in erheblichem Umfang an der Aufklärung der Einbrüche arbeitete. Auch die vier jungen Verdächtigen sind, zumindest was ihr Motiv angeht, derzeit nicht sehr auskunftsfreudig. Es kam nämlich auch reihenweise zu Schuleinbrüchen, wo zwar randaliert, jedoch nichts gestohlen wurde. „Ein Motiv ist uns derzeit nicht bekannt. Aber der Spaßfaktor dürfte eine Rolle gespielt haben“, vermutete Oberstaatsanwalt Baumert.

Eine Spur der Verwüstung hinterließen die Täter in gleich mehreren Schulen. Nicht immer wurde etwas gestohlen, dafür wurde dann randaliert. (Foto: © Polizei Wuppertal)

Mitunter kam es zu erheblichen Sachbeschädigungen in Schulräumen. Mehrere Schulen wurden zudem mehrfaches Ziel von Einbrechern. Die Nennung einer Gesamtschadenssumme sei derzeit schwierig, erklärten die Ermittler. Sollten die Tatverdächtigen bereits einschlägige Vorverurteilungen auf ihrem Konto haben und werden ihnen weitere Einbrüche nachgewiesen, dann könne man von einer erheblichen Jugendstrafe ausgehen, so die Staatsanwälte. Im Gespräch unterstrichen Polizei und Staatsanwaltschaft unisono, dass man Solingens Schulen stets im Auge habe und Straftaten rigoros verfolge: „Es wird hier sehr energisch vorgegangen“, machte Wolf-Tilman Baumert deutlich.

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