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Solingen: 1.500 Menschen bei Trauergedenken auf dem Neumarkt

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Einen Tag nach dem heimtückischen Messer-Attentat am Fronhof fand am Samstagabend auf dem Neumarkt ein Trauergedenken statt. Rund 1.500 Menschen nahmen daran teil. (Foto: © Stadt Solingen)
Einen Tag nach dem heimtückischen Messer-Attentat am Fronhof fand am Samstagabend auf dem Neumarkt ein Trauergedenken statt. Rund 1.500 Menschen nahmen daran teil. (Foto: © Stadt Solingen)
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SOLINGEN (red) – Einen Tag nach dem heimtückischen Messer-Attentat am Fronhof fand am Samstagabend auf dem Neumarkt ein Trauergedenken statt. Bei dem Attentat am Freitagabend waren während der Feier zum 650-jährigen Stadtjubiläum drei Menschen getötet und acht weitere Menschen teils schwer verletzt worden (wir berichteten hier).

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Gemeinsames Gebet auf dem Neumarkt

Rund 1.500 Menschen versammelten sich am Neumarkt, wo sie Blumen ablegten, Kerzen aufstellten, trauerten und mit Superintendentin Dr. Ilka Werner und Stadtdechant Mohr beteten. Auch Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach nahm an dem Gedenken teil. Er legte mit seiner Ehefrau Blumen und Kerzen ab. Trauernde haben nach wie vor die Möglichkeit, Blumen und windfeste Kerzen auf dem Neumarkt zu platzieren.

Am Sonntag findet um 10 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Stadtkirche statt. Um 11 Uhr lädt die Clemens-Kirche zum Gottesdienst ein. Einzelheiten dazu können bei den Gemeinden erfragt werden.

Kurzbach: „Unsere Stadt ist voller Trauer“

Zuvor hatte sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach bereits für alle Beileidsbekundungen bedankt. Vor dem Gedenken am Neumarkt war der OB auf dem Hof des Rathauses zusammen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), NRW-Ministerpräsident Hendrick Wüst (CDU), NRW-Vize-Ministerpräsidentin Mona Neubauer (Grüne) und NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) vor die Kameras und Mikrofone der versammelten Medien getreten.

„Auch, wenn es jetzt schon so viele Stunden her ist, fällt es mir immer noch schwer, die richtigen Worte zu finden“, sagte der OB. „Solingen ist eine Stadt, in der man sich kennt und in der man sich zum gemeinsamen Feiern verabredet. Und wenn dann Tote und Verletzte zu beklagen sind, dann sind wir Menschen in dieser Stadt tief getroffen. Und je mehr ich mit Menschen spreche, die es gesehen haben – umso entsetzlicher kommt mir diese Tat immer noch vor und geht schwer unter die Haut. Unsere Stadt ist voller Trauer.“ Er berichtete, Kondolenz-Mitteilungen aus aller Welt zu erhalten. Es helfe, mit „dem unendlich großen Schmerz“ nicht allein zu sein.

Solingen stehe in Trauer zusammen

Der Polizei wünschte OB Kurzbach „einen schnellen und guten Ermittlungserfolg. Damit der, der diesen großen Schmerz über Menschen gebracht hat, auch seine gerechte und harte Strafe erfährt.“

Der Stadtchef richtete seinen Blick aber auch auf die kommenden Tage und Wochen: „Diese Stadt hat schon so manche schwere Prüfung über sich ergehen lassen müssen. Und ich vertraue darauf, dass wir in Solingen zusammenhalten – auch im größten Schmerz. Dass wir in der Trauer zusammenstehen. Dass wir denen helfen, die verletzt und verwundet sind und niemanden alleine lassen, der um einen anderen trauert.“ Den Gästen Faeser, Wüst, Neubauer und Reul dankte der OB „für den Respekt vor den Opfern und für den Respekt vor dieser Stadt“.

OB Kurzbach wünscht der Polizei „einen schnellen und guten Ermittlungserfolg. Damit der, der diesen großen Schmerz über Menschen gebracht hat, auch seine gerechte und harte Strafe erfährt.“ (Foto: © Stadt Solingen)
OB Kurzbach wünscht der Polizei „einen schnellen und guten Ermittlungserfolg. Damit der, der diesen großen Schmerz über Menschen gebracht hat, auch seine gerechte und harte Strafe erfährt.“ (Foto: © Stadt Solingen)

Wüst: „Es ist ein Akt des Terrors“

Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst zeigte sich tief bewegt. „Wir wissen noch nicht alles, wir wissen noch nicht vieles. Aber eins wissen wir: Dieser Anschlag hat unser Land ins Herz getroffen. Dieser Anschlag sollte Terror verbreiten. Terror bei Menschen, die friedlich miteinander feiern. Sie wollten das Miteinander feiern, das in dieser Stadt so sehr gepflegt wird, wie kaum irgendwo anders. Es ist ein Akt des Terrors. Ein Akt des Terrors gegen die Sicherheit und gegen die Freiheit unseres Landes. Und auch gegen die Art, wie wir hier leben.“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonte, dass sie gemeinsam mit der Bundesregierung fest an der Seite Solingens stehe. „Wir lassen uns in solchen Zeiten nicht spalten, sondern wir stehen zusammen. Und wir lassen es auch nicht zu, dass ein solch furchtbarer Anschlag die Gesellschaft spaltet. Wir müssen gerade jetzt zusammenstehen.“

NRW-Innenminister Reul erhöht Polizeipräsenz

Durch das schreckliche Attentat sei Solingens friedliches Jubiläumsfest „zu einem blutigen Tatort“ verwandelt worden, sagte Nordrhein-Westfalens stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur. Aber die Solingerinnen und Solinger hätten schon mehrfach bewiesen, dass sie sich aus solchen Krisenlagen herausarbeiten können. „Und eine Sache ist klar: Solingen steht in dieser Angelegenheit nicht allein. Wir in Nordrhein-Westfalen, wir als Landes-Regierung, stehen unverbrüchlich an der Seite der Solingerinnen und Solinger.“

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul richtete seinen Dank an die vielen Einsatzkräfte, die sich seit Samstagabend im Dauereinsatz befinden. Es sei nicht nur jetzt, sondern grundsätzlich nötig, all denen zu danken, die in solchen Situationen immer zuverlässig da seien: Polizisten, Rettungskräfte sowie Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger. Rund um die Uhr seien die Teams im Einsatz, um zu retten, um zu sichern, um aufzuklären und um zu betreuen. Bezüglich der Täterfahndung sagte Reul: „Ich habe heute angeordnet, dass wir in NRW die Polizeipräsenz erhöhen – insbesondere dort, wo große Veranstaltungen stattfinden.“ Die Details müssten jeweils vor Ort entschieden werden.  „Aber ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir wachsamer sind.“ Insbesondere auch, weil der Täter noch nicht gefasst sei.

Reul versicherte, dass die Ermittlungen auf Hochtouren laufen. Er appellierte, die Ermittlerinnen und Ermittler arbeiten zu lassen und mit etwas Geduld auf die Ergebnisse zu warten. Es sei nicht der Moment für Spekulationen und Mutmaßungen. „Was wir brauchen, ist ein bisschen Zeit.“

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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