SOLINGEN (bgl) – Seit fast 20 Jahren versorgt der genossenschaftliche Supermarkt beroma die Nachbarschaft in der Hasseldelle mit Lebensmitteln. Ursprünglich als Antwort auf die infrastrukturelle Schwäche des Stadtteils gegründet, bietet beroma nicht nur Lebensmittel, sondern auch Post-, Bäckerei- und Cafédienste an. Besonders geschätzt wird der seit Jahren bestehende Lieferdienst, der vor allem älteren oder mobil eingeschränkten Bewohnern aus der Nachbarschaft zugutekommt.
Im beroma werden soziale Kontakte gepflegt
Der Supermarkt wird von einer Genossenschaft geführt und arbeitet eng mit dem Verein „Wir in der Hasseldelle“ zusammen. Viele der Mitarbeiter kommen über Arbeitsmarktprogramme des Jobcenters, was beroma auch zu einem integrativen Teil des Stadtteils macht. Der Fokus liegt darauf, den Anwohnern Unterstützung im Alltag zu bieten. Dabei werden nicht nur Einkäufe geliefert, sondern auch soziale Kontakte gepflegt – eine wichtige Rolle gerade für ältere Menschen. Zudem wird im beroma-Laden ausgebildet. Derzeit streben fünf junge Menschen ihren Berufsabschluss als Einzelhandelskaufleute oder als Verkäufer an.
Der Lieferdienst, der bereits seit über einem Jahrzehnt existiert, kann telefonisch in Anspruch genommen werden (Tel.: 221 96 55). Dieser Service erleichtert es vielen Bewohnern, ihre alltäglichen Besorgungen zu erledigen, ohne selbst den Supermarkt aufsuchen zu müssen. Vor allem für Menschen, die gesundheitlich eingeschränkt sind oder Schwierigkeiten haben, Treppen zu steigen, ist dieser Dienst eine große Erleichterung.
Menschen aus der Hasseldelle kaufen im beroma ein
Zu 95 Prozent kaufen Menschen aus der unmittelbaren Nachbarschaft im beroma-Supermarkt ein. „In der Hasseldelle wohnen sehr viele ältere Menschen, deshalb ist es gerade für sie ganz hervorragend, so einen kleinen Laden direkt vor der Haustüre zu haben“, macht Hans-Peter Harbecke, Vorsitzender der beroma-Genossenschaft und des Vereins „Wir in der Hasseldelle“, deutlich.
Der Lieferdienst richtet sich derweil aber nicht nur an Senioren. Kunden können ihre Einkäufe innerhalb der direkten Nachbarschaft, aber auch in ganz Solingen – da freilich ab einem Einkaufswert von 20 Euro – nach Hause liefern lassen. Stammkunden werden auch bei kleineren Bestellungen unterstützt, diese werden ebenfalls kostenlos geliefert.
Supermarkt hat rund 2.500 Artikel im Sortiment
Gegründet wurde der kleine Supermarkt an der Rolandstraße im Jahr 2006, damals noch im Rahmen der „Regionale 2006“. Nach einer Insolvenz wurde wurde das Geschäft schließlich 2009 in eine Genossenschaft umgewandelt. „Wir haben mittlerweile 92 Genossenschaftler, sind somit sehr erfolgreich und kerngesund“, freut sich Hans-Peter Harbecke.
Der kleine Supermarkt verfügt über eine Verkaufsfläche von rund 60 Quadratmetern. Rechnet man noch Lager und Büro dazu, kommt man sogar auf 80 Quadratmeter. „Wir führen ungefähr 2.500 Artikel, wir haben für den normalen Lebensbedarf hier im Grunde alles da. Ich sage da immer als Beispiel: Wir haben keine zehn Sorten Zahnpasta sondern nur zwei. Und was wir mal nicht da haben, besorgen wir auch gerne für unsere Kunden“, macht Hans-Peter Harbecke deutlich.
Auch regionale Produkte in den Regalen
Der beroma-Laden ist kein Discounter. „Aber wir sind nicht teurer als andere. Auch wenn wir natürlich nicht mit Aldi oder Lidl konkurrieren können, was die Preise angeht. Aber mit dem ganz normalen Einzelhandel können wir ohne weiteres mithalten“, so Harbecke weiter. Allerdings spielen die Preise im kleinen Supermarkt an der Rolandstraße auch nicht die Hauptrolle.
Neben klassischen Supermarkt-Produkten gibt es im beroma-Laden auch eine Auswahl an Weinen. Frische Brötchen und Brot werden vom Bäcker geliefert. Dass auch regionale Produkte in den Regalen stehen, ist den Verantwortlichen der beroma-Genossenschaft sehr wichtig.
