SOLINGEN (sg) – Am 15. November vor zehn Jahren wurde der Tierschutzverein „Fellfreunde“ gegründet, um Tierschützer im In- und Ausland zu unterstützen.
Armer Hund ist armer Hund – egal wo er herkommt
Der Verein „Fellfreunde“ arbeitet durchweg ehrenamtlich, wobei die Vermittlung von Hunden nur einen Teil der Arbeit ausmacht. Dabei ist es den Fellfreunden wichtig, über die Grenzen hinaus zu blicken. In Deutschland wird Tierschützern und Vereinen durch Sachspenden geholfen, die Fellfreunde sind beratend tätig und setzen sich für ein besseres Miteinander von Mensch und Tier ein. Im Süd-Osten Ungarns, einer der ärmsten Regionen des Landes, arbeiten die Fellfreunde mit verschiedenen Tierschutzorganisationen zusammen, deren Aktivisten ebenfalls zu 100 Prozent ehrenamtlich tätig sind.
Fellfreunde unterstützen Tierheim in Ungarn
Seit vielen Jahren arbeiten die Fellfreunde mit einem Tierheim in Gyula in Ungarn zusammen. „Das ist ein privat geführtes Tierheim“, erzählt Carola Horlemann vom Vorstand der Fellfreunde. „Wir haben seit unseres Bestehens über 1000 Hunde vermittelt“, sagt Carola Horlemann. Viele Hunde wurden aus der Tötung gerettet. „Wir müssen die Hunde dort auslösen“, sagt Horlemann. Für die Tötungsstationen ist das ein Geschäft.
Die Fellfreunde bringen jedoch nicht möglichst viele Tiere nach Deutschland, sondern sorgen vor Ort für eine langfristige Verbesserung. Die Tierheime müssen ausgebaut werden, sodass die Tiere dort artgerecht leben können. Dazu werden Spenden gesammelt und bei Arbeitstagen vor Ort tatkräftig mit angepackt. Seit Jahren unterstützen die Fellfreunde Kastrationsaktionen in Ungarn, da nur durch solche Projekte die Streunerproblematik auf lange Sicht verbessert werden kann.
Vermittlung mit Rat und Tat
Die Hunde, die die Fellfreunde in Deutschland weitervermitteln, bekommen ein gutes Zuhause, denn die Fellfreunde prüfen Interessenten und lassen sie nach der Vermittlung auch nicht einfach allein. „Wir stehen den Leuten mit Rat und Tat zur Seite“, betont Judith Biermann, die für Vorkontrollen, Nachkontrollen und Sachspenden zuständig ist. Mittlerweile ist der Verein auf über 100 Mitglieder angewachsen, organisiert Stände auf dem Weihnachtsmarkt und andere Aktionen (wir berichteten).
Was der Verein braucht
Da der Verein ehrenamtlich tätig ist, braucht der Verein auch ehrenamtliche Unterstützung und zwar im Social Media Bereich. „Wir brauchen Leute, die Werbe- und Internet-affin sind, die bei Social Media Beiträge posten und uns unterstützen“, sagt Carola Horlemann. Außerdem werden immer Pflegestellen für Hunde gesucht. Wer befürchtet, dass er den Pflegehund nicht mehr gehen lassen kann, den kann Judith Biermann beruhigen: „Das geht schon, wenn man weiß, dass sie wieder gehen. Man weiß ja, dass sie ein tolles Zuhause bekommen.“ Ebenfalls dringend benötigt werden Finanzspenden. „Die gehen eins zu eins nach Ungarn“, versichert Carola Horlemann.
Natürlich soll der Geburtstag der Fellfreunde auch ordentlich gefeiert werden. Und der Termin steht auch schon fest. „Wir feiern am 22. März 2025 in der Cobra“, verrät Carola Horlemann und macht schon mal neugierig: „Es wird ein illustres Programm geben.“