SOLINGEN (sg) – Beim 14. Zwiebeltag konnten interessierte Gartenfreunde im Botanischen Garten wieder Blumenzwiebeln ausgraben und gegen eine Spende mit nach Hause nehmen.
Eine Muttertags-Tradition
Die Idee, den Zwiebeltag auf den Muttertag zu legen, hat einen bestimmten Grund. „Der Gedanke war, dass man seine Mutter zum Zwiebeltag mitbringt“, erklärte Matthias Nitsche von der Stiftung Botanischer Garten Solingen während des Zwiebeltages am Sonntag. „Die Mutter kann dann unter der neuen Pergola sitzen und ein Stück Kuchen essen, während ihre Kinder die Zwiebeln ausgraben, die sie gerne hätte.“ Sah man sich den Andrang auf den Beeten an, konnte man allerdings davon ausgehen, dass hier die Mütter lieber selbst Hand an den Spaten legten.
Das Wetter war den Müttern, aber auch allen anderen Gartenfreunden am Sonntag wohl gesonnen. Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel. Ideal, um sich mit schönen Blumenzwiebeln einzudecken, damit es im nächsten Frühling auch Zuhause bunt blüht. „Wir haben rund 12.000 Zwiebeln hier in den Beeten, die ausgebuddelt werden können“, verriet Matthias Nitsche. „Tulpen, Hyazinthen, Narzissen und Kaiserkronen.“ Um 14 Uhr wurde der Countdown gezählt und dann stürmten die Leute die Beete. Vor allem auf die Kaiserkronen hatten es die Hobbygärtner abgesehen. „Auf die gibt es immer einen richtigen Run“, sagte Nitsche. „Wir haben nur etwa 20 Kaiserkronen-Zwiebeln.“
Zwiebeltag ist eine botanische Aktion
Im Vorfeld des Zwiebeltags hatte die Stiftung Botanischer Garten aufgerufen, eigenes Werkzeug und eigene Tüten mitzubringen. „Wir können hier nur 14 Spaten und Grabegabeln zur Verfügung stellen“, erklärte Matthias Nitsche. Die ausgegrabenen Zwiebeln konnten dann gegen eine Spende mit nach Hause genommen werden. Stiftungsvorsitzender Harro Hieronimus saß an der Kasse und freute sich: „Die Leute sind sehr großzügig.“ So hofft die Stiftung, dass etwa ein Drittel bis die Hälfte der Kosten für die nächste Bepflanzung zusammenkommt. „Das hilft uns schon sehr“, so Nitsche.
In den vergangenen Jahren wurden während des Zwiebeltages zwischen 90 und 100 Prozent der Blumenzwiebeln ausgegraben. „Was übrigbleibt, kommt auf den Kompost“, erklärte Matthias Nitsche, der auch gerne selbst mal den Spaten in die Hand nahm, um älteren Damen beim Zwiebeln graben zu helfen. Er schätzt, dass zwischen 250 und 300 Leute im Laufe der vier Stunden in den Beeten nach Blumenzwiebeln graben werden. „Das ist eine richtig botanische Aktion“, freute er sich. Und nach dem Zwiebeltag werden die Beete umgegraben und anschließend werden die Dahlien gesetzt.