SOLINGEN (sg) – Die Naturfreunde Solingen-Wald/Ohligs bieten mit ihrem Naturfreundehaus im Holzerbachtal vielen Schulen, Kindergärten, Vereinen und Gruppen eine kostengünstige Unterkunft mitten im Wald und erlebnispädagogische Aktivitäten an. Nun muss das Naturfreundehaus umfangreich renoviert werden, was der Verein nicht durch ehrenamtliche Tätigkeit stemmen kann. Deshalb haben die Naturfreunde einen Spendenaufruf gestartet, um das Naturfreundehaus zu erhalten.
Naturfreunde seit 150 Jahren für Natur und Demokratie
Die Naturfreunde setzen sich weltweit seit über 150 Jahren für Frieden, soziale Gerechtigkeit, Demokratie, Inklusion und einen fürsorglichen Umgang mit der Natur, sowie einen sanften Tourismus ein. Die Ortsgruppe Wald-Ohligs ist bereits seit den 1920er Jahren im Holzerbachtal ansässig. Während der Nazi-Diktatur wurde das Naturfreundehaus beschlagnahmt und zerstört. 1952 haben es Mitglieder aus Walder Trümmersteinen eigenhändig wiederaufgebaut. Seitdem ist es Anlaufstelle für viele Schulen, Kindergärten und Jugendgruppen, aber auch Wandergruppen, Familien und Spaziergänger.
Die Naturfreunde bieten in ihrem Haus nicht nur eine Bewirtung von Besuchern an, sondern nach der Schließung beider Jugendherbergen die einzige Gemeinschaftsunterkunft für Kinder- und Jugendgruppen in Solingen. Die erlebnispädagogischen Angebote im Bereich Umwelt- und Naturschutz bringen Kindern und Jugendlichen die Natur nah.
Brandschutzauflagen und Barrierefreiheit
Nach über siebzig Jahren ist das Naturfreundehaus Holzerbachtal etwas „in die Jahre“ gekommen. Gleichzeitig werden die behördlichen Auflagen und Anforderungen mehr. Nach einer Begehung durch den sog. vorbeugenden Brandschutz stehen nun umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten an, um das Haus als Beherbergungseinrichtung zu erhalten. So muss ein zweiter Fluchtweg errichtet werden, damit auch in Zukunft Gäste beherbergt werden dürfen.
Die Gestaltung der Schlafräume soll umweltfreundlich, naturnah und nachhaltig erfolgen. „Darüber hinaus würden wir gerne das Haus für ältere Menschen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen so gestalten, dass es Ihnen möglich ist bei uns barrierefrei ein- und auszugehen und unsere Einrichtung zu nutzen“, erklärt die Vorsitzende Susanne Moschiri-Bischoff.
Umbau bietet Chancen
„Wir möchten aus der Not eine Tugend machen“, so die Vorsitzende. „Wir möchten den zweiten Fluchtweg über einen neu zu errichtenden ‚Forscherbalkon‘ mit Fernglasbeobachtungssitz, Experimentierstation und Tunnelrutsche herstellen.“ Dieses Konzept wurde mit den städtischen Behörden abgestimmt. „Als gemeinnütziger Verein verfügen wir leider über keine allzu großen Rücklagen.“ Die Corona- Pandemie der vergangenen Jahre hat zudem den Bewirtungs- und Beherbergungsbetrieb fast zum vollständigen Erliegen gebracht, mit erheblichen wirtschaftlichen Konsequenzen. „Nun kommen durch die zu erwartenden Umbauten erhebliche Kosten auf uns als Verein zu, die wir ohne zusätzliche Förder- und Stiftungsgelder nicht tragen können“, erklärt Susanne Moschiri-Bischoff. „Wir benötigen dringend Hilfe und Unterstützung.“
Spendenaufruf auf betterplace
Die Naturfreunde Ortsgruppe Wald-Ohligs hat eine Spenden-Aktion auf betterplace eingerichtet, um die benötigten 47.200 Euro zusammen zu bekommen. Unter dem Titel „Forscherbalkon für Kinder- und Jugendliche im Holzerbachtal – Natur hautnah“ können Privatpersonen, Organisationen, Vereine und Stiftungen die Umbaumaßnahmen unterstützen und damit den Erhalt des Naturfreundehauses als Beherbergungsangebot sichern. Spender erhalten eine Spendenbescheinigung.
Sonderaktion an Advent und Silvester
An allen vier Adventssonntagen und an Silvester legt betterplace für alle Spenden ab 100 Euro 15 Prozent oben drauf. Es gibt also noch zweimal die Chance auf eine Erhöhung der Spendengelder. Bislang wurden erst zehn Prozent der Gesamtsumme gespendet. Es ist also noch viel Unterstützung nötig.
Geplant sind die Baumaßnahmen für den Anfang des Jahres 2024, damit der Beherbergungsbetrieb im April 2024 wieder starten kann. „Leider können wir das Projekt ‚Forscherbalkon‘ nicht aus Eigenmitteln finanzieren, zumal weitere Umbaumaßnahmen in den Innenräumen erforderlich werden“, betont die Vorsitzende. „Unsere Mitglieder werden sich ehrenamtlich bei der Unterstützung der Umbaumaßnahmen einbringen.“