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Solingen: Stadtwerke erhöhen Preise für Strom und Gas

Die Stadtwerke Solingen (SWS) haben ihren Sitz an der Beethovenstraße. (Foto: © Bastian Glumm)

Die Stadtwerke Solingen (SWS) haben ihren Sitz an der Beethovenstraße. (Foto: © Bastian Glumm)

SOLINGEN (red) – Ab kommenden März (Standardverträge) und April (Grundversorgung)  müssen sich die Solinger nun doch auf höhere Kosten für Strom und Gas einstellen. Die Stadtwerke Solingen (SWS) haben eine Preiserhöhung angekündigt, die durch deutliche Kostensteigerungen im Energiesektor notwendig geworden sei, teilt das Unternehmen am Dienstag mit.

Grundversorgung und Standardtarife

Die Preiserhöhung betrifft sowohl die Grundversorgung als auch Standardtarife. Der Strom-Arbeitspreis wird um 1,79 Cent brutto pro Kilowattstunde (kWh) erhöht, während der Grundpreis um 3,57 Euro brutto pro Monat steigt. Für einen Zwei-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 2.500 kWh bedeutet dies zusätzliche Kosten von etwa sieben Euro monatlich.

Auch bei der Gasversorgung sind die Preise betroffen. Der Gas-Arbeitspreis steigt ebenfalls um 1,79 Cent brutto pro kWh, während der Grundpreis um 2,38 Euro brutto pro Monat erhöht wird. Ein Haushalt mit einer Wohnfläche von 85 Quadratmetern und einem Jahresverbrauch von 11.500 kWh müsse demnach mit einer Mehrbelastung von etwa 19 Euro pro Monat rechnen.

Strom und Gas – Hintergründe der Preiserhöhung

Die Stadtwerke begründen den Schritt mit erheblichen Kostensteigerungen, die vor allem durch staatliche Umlagen und Abgaben verursacht werden. Die Offshore-Netzumlage und der Aufschlag für besondere Netznutzung seien deutlich gestiegen, teilweise um bis zu 142 Prozent. Hinzu kommen höhere Kosten durch die CO2-Abgabe, die um über 20 Prozent angehoben wurde, sowie steigende Netzentgelte und Gasspeicherumlagen. Diese Faktoren, so die Stadtwerke, könnten nicht mehr intern kompensiert werden.

„Als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge ist es unser Anspruch, unsere Leistungen zu fairen Preisen anzubieten. Es gehört zu meiner Verantwortung als Geschäftsführer, sicherzustellen, dass die Stadtwerke auch in Zukunft ihre Aufgaben wahrnehmen können. Ich bin verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Entscheidungen so getroffen werden, dass die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens gesichert bleibt. Dazu gehört es eben auch, dass derart hohe Kostensteigerungen an den Endkunden weitergegeben werden“, erklärte Leif Reitis, Geschäftsführer der Stadtwerke Solingen.

Herausforderungen in der Grundversorgung

Besonders in der Grundversorgung sei die Situation schwierig. Hier sind die Kundenzahlen volatil, da immer dann Kunden aufgenommen werden, wenn andere Anbieter nicht mehr liefern können oder neue Bewohner in die Stadt ziehen. Die Stadtwerke müssen die notwendige Energiemenge entsprechend prognostizieren und beschaffen, was oft zu höheren Einkaufspreisen führe, so die SWS. „Wir versuchen, die Preisanpassungen so gering wie möglich zu halten. Dennoch sind sie unvermeidlich, um die Versorgungsqualität langfristig zu sichern“, so Reitis weiter.

Alle Maßnahmen im Rahmen der Energiewende und des damit verbundenen Systemumbaus verursachen hohe Kosten, die über die Aufschläge auf die Strom- und Gaspreise auf alle Strom- und Gaskunden verteilt werden. Trotz der Preisanpassungen versprechen die Stadtwerke, weiterhin ein regional vergleichbares und marktübliches Niveau zu halten. Ziel sei es, die Belastungen für die Kunden so gering wie möglich zu halten, ohne die eigene wirtschaftliche Stabilität zu gefährden.

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