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SOLINGEN (red) – Eine Tragödie mit vier Todesopfern ereignete sich am frühen Montagmorgen bei einem Wohnungsbrand in Höhscheid: Die Feuerwehr Solingen wurde gegen 02.47 Uhr zu einem Feuer an der Grünewalder Straße alarmiert. Aufgrund der zahlreichen Notrufe, die zeitweise sämtliche Notrufleitungen belegten, wurde direkt ein größeres Alarmstichwort gewählt. Somit wurden alle drei Wachen der Berufsfeuerwehr und eine Einheit der Freiwilligen Feuerwehr alarmiert.
Vier verletzte Personen ins Krankenhaus gebracht
Bereits auf der Anfahrt wurde aufgrund der Informationen aus den Notrufen die Alarmstufe auf Menschenleben in Gefahr erhöht. Bei Eintreffen fanden die Kollege eine massive Brandausbreitung im ersten Obergeschoss eines Wohngebäudes vor. Es wurden vor Ort insgesamt 16 Personen angetroffen. Von diesen sind zwei schwerstverletzt, zwei leicht verletzt. Die Verletzten wurden auf die Krankenhäuser der Region verteilt.
Wohnungsbrand: Feuerwehr mit 80 Einsatzkräften vor Ort
Zehn Personen werden vor Ort durch Einsatzkräfte versorgt. Bei den umfangreichen Maßnahmen des weiteren Einsatzes ergaben die Erkundungsergebnisse, dass derzeit noch vier Personen vermisst werden. Die Feuerwehr ist mit rund 80 Kräften derzeit vor Ort. Unterstützt werden sie von Kräften der Feuerwehr Wuppertal, Remscheid und Haan. Der Einsatz dauert zur Stunde an.
+++UPDATE, 08.20 Uhr
Wie die Feuerwehr am Montagmorgen mitteilt, forderte der Wohnungsbrand an der Grünewalder Straße mindestens drei Todesopfer. Darunter soll sich ein Kind befinden. Wir berichten weiter.
+++UPDATE, 13 Uhr
Die Stadt Solingen teilt Montagmittag folgendes mit: Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Grünewalder Straße in Höhscheid sind heute Nacht drei Menschen, zwei Erwachsene und ein Kleinkind, ums Leben gekommen, ein Säugling wird noch vermisst. Außerdem wurden neun weitere Personen unterschiedlich schwer verletzt, sie wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Weitere Betroffene wurden zunächst vor Ort versorgt. Da das Haus unbewohnbar ist, werden sie nun von der städtischen Wohnungsnotfallhilfe in anderen Wohnungen untergebracht, sofern sie nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen können.
Die Feuerwehr war in der Nacht um 2.47 Uhr alarmiert worden. Der Löschzug der Feuerwache I an der Katternberger Straße, dessen Standort nur einen Kilometer entfernt liegt, war bereits um 2.53 Uhr vor Ort. Aufgrund der vielen Notrufe, die eingegangen waren, war direkt ein größeres Alarmstichwort, schließlich mit Gefahr für Menschenleben, gewählt worden. Somit wurden alle drei Wachen der Berufsfeuerwehr und eine Einheit der Freiwilligen Feuerwehr alarmiert.
Menschen sprangen bei Wohnungsbrand aus Fenstern
Als sie vor Ort eintrafen, hatte sich der Brand im Obergeschoss massiv ausgebreitet und weitere Gebäudeteile waren betroffen. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Hausbewohner nur noch über die Fenster gerettet werden. Beim Eintreffen der Feuerwehr sprangen mehrere Menschen aus Fenstern im Obergeschoss. Aktuell dauert der Einsatz noch an. Der Brand ist zwar unter Kontrolle, „Feuer aus“ meldet die Feuerwehr jedoch erst, wenn sie die Einsatzstelle verlässt. Doch zunächst muss die letzte vermisste Person gefunden sein, auch wenn leider nur wenig Hoffnung besteht.
Zeitweise war die Feuerwehr mit etwa 120 Kräften vor Ort. Vorsorglich warnte die Warn-App Nina vor einer Geruchsbelästigung im nahen Umfeld. Die Feuerwehr hat Messungen vorgenommen, die aber keine Überschreitung von Grenzwerte anzeigten.
Unterstützung aus Wuppertal, Remscheid und Haan
Unterstützt wurde die Solinger Berufsfeuerwehr von mehreren Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr sowie von Kräften aus Wuppertal, Remscheid und Haan. Da ein solches Geschehen sowohl für die Einsatzkräfte der Feuerwehr als auch für die Betroffenen psychisch sehr belastend ist, werden sie nun durch Kräfte der psychosozialen Notfallversorgung betreut. Auch die Brandursachenermittler der Polizei sind inzwischen vor Ort und haben ihre Arbeit aufgenommen. Alle weiteren Fragen klärt nun die Polizei.
Zum tragischen Ereignis äußert sich auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach: „Ich kann kaum in Worte fassen, wie traurig ich heute bin, insbesondere, wenn ich an die Kinder denke. Eines ist tot, eines wird noch vermisst. Sie hatten ihr ganzes Leben noch vor sich, und heute hat es schon viel zu früh ihr Ende gefunden. Vor unserem Rathaus habe ich Trauerbeflaggung angeordnet, weil der Tod einer ganzen Familie ein Tag der Trauer für unsere ganze Stadt ist.“
+++UPDATE, 14.40 Uhr
Wohnungsbrand in Höhscheid: Wie die Polizei mitteilt, erhöht sich die Zahl der Todesopfer auf vier. Der vermisste Säugling konnte in den Trümmern nur noch tot aufgefunden werden.
