SOLINGEN (lm) – 50 Jahre Zöppkesmarkt: Seit 1969 trödeln die Solinger an jedem zweiten Septemberwochenende im Jahr. Über die komplette Hauptstraße und die Nebenstraßen erstreckt sich der Markt mit zahlreichen Ständen und Händlern. Neben gewerblichen Händlern sind auch viele Privatleute da, die ihren Kram loswerden wollen.
Mit den Solinger Zöppken fing damals alles an
Angefangen hat alles, wie der Name schon verrät, mit den Solinger Zöppken, den kleinen Schneidemessern. Mittlerweile gibt es aber längst nicht nur Messer auf dem Markt, sondern eben auch eine Menge andere Sachen, eben ganz viel Trödel. Spielzeug, Bücher, Kleidung, CDs, Geschirr, elektronische Geräte und vieles mehr türmen sich auf den Ständen oder auf den auf den Boden gelegten Decken.
Auch viele Schulen sind beim Zöppkesmarkt mit dabei, zum Beispiel die Alexander-Coppel-Gesamtschule. Die Schüler verkaufen alle Sachen, die sie in den Kellern ihrer Eltern und Großeltern gefunden haben, weiter. „Was für einen selbst manchmal nur noch Rümpel ist, kann anderen eine riesige Freude machen“, erzählt Jonah Schott. Er ist Schülersprecher. Dieses Mal sammelt die Schule vor allem für ihre Partnerschule in Nicaragua, aber auch für Projekte wie eine Klassenfahrt. Und dabei kommt einiges rum: Bis zu 1.000 Euro wurden schon bei Zöppkesmärkten eingenommen.
Leute kaufen meist Spielsachen und Bücher
Was sich immer gut verkauft: Spielzeug, Bücher und Co. Jeder, der Kinder hat, kann sowas gut gebrauchen. Aber in dem Trödel der Schüler verstecken sich auch einige Schätze. Ein komplettes Golfset zum Beispiel, oder auch ein Keyboard. Für die Schüler ist das Ganze eine neue Erfahrung: „Wir handeln ja auch bei den Preisen. Das find ich schon manchmal schwer einzuschätzen, wie viel etwas wert ist, aber wir können auch immer unsere Lehrer fragen“, erklärt Jonah.
Zöppkesmarkt ist mehr als nur Trödel
Neben dem Trödeln bedeutet der Zöppkesmarkt aber auch noch viel mehr für die Solinger: alte Bekannte treffen, eine gute Zeit haben und bei gutem Wetter in der Stadt unterwegs sein. „Viele wohnen auswärts und kommen aber jedes Jahr extra für den Zöppkesmarkt nach Solingen“, sagt Falk Dornseifer. Er ist der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des traditionellen Solinger Brauchtums. Ihm ist es wichtig, dass der Zöppkesmarkt und seine Tradition erhalten bleiben. „Mittlerweile gibt es immer mehr Trödelmärkte übers Jahr verteilt. Ich wünsche mir wieder mehr private Leute auf dem Zöppkesmarkt und mehr Originale„, resümiert Dornseifer. In diesem Sinne – auf die nächsten 50 Jahre Zöppkesmarkt.
Und so sahen die Anfänge aus. Ein Video rund um den Zöppkesmarkt aus dem Jahre 1970: