SOLINGEN (mh) – In der stimmungsvollen Atmosphäre der Galerie SK im Südpark stellte die Solinger Autorin Saga Grünwald am Donnerstag ihr neues Buch vor. Es trägt den Titel „Andvaris Fluch“ und knüpft an den ersten Band „Der vergessene Schatz der Götter“ an.
Spannung um Freundschaft und Verrat
In „Andvaris Fluch“ greift Grünwald den Missbrauch der germanischen Kultur durch Neonazigruppierungen auf und webt daraus eine dramatische Geschichte rund um Freundschaft und Verrat. Die Archäologin Jocasta Loomis erhält ein vielversprechendes Jobangebot von der Universität Heidelberg. Sie soll an der Ausgrabung einer gallo-römischen Festung mitarbeiten. So bricht sie ihre Zelte in Norfolk ab und konzentriert sich auf ihre neue Aufgabe. Als sie bei einem Stadtbummel durch Heidelberg ihrem Bekannten Sverre über den Weg läuft, gibt dieser vor, sie nicht zu kennen. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Gwydion, der als Historiker ebenfalls für die Ausgrabung in Heidelberg tätig ist, versucht sie herauszufinden, weshalb sich Sverre so seltsam verhält.
Schnell kommt den beiden der Verdacht, Sverre könne in eine Neonazivereinigung geraten sein, die sich auf der Suche nach dem Nibelungenschatz befindet. Um Klarheit zu erlangen, brechen sie sogar in Sverres kleines Fachwerkhaus ein und finden in seinem Schreibtisch die Monatszeitschrift der „Freien Kameradschaft Eichenlaub“. Beim Versuch, mit ihm zu sprechen, stoßen Jocasta und Gwydion jedoch auf eiskalte Ablehnung. Sie haben keine Ahnung, dass Sverre kurz davor steht, als vollwertiges Mitglied in die Wehrsportgruppe Schlohmeier aufgenommen zu werden. Um sich zu bewähren, muss er einen Mitarbeiter des Wormser Siegfried-Museums dazu bringen, der Wehrsportgruppe einen erst kürzlich entdeckten Sagentext zu übergeben. Darin vermutet der Anführer der Gruppe einen Hinweis auf den Fundort des Nibelungenschatzes.
Zuhörer folgen hochkonzentriert
Als Schläge nicht helfen, erpresst Sverre den Museumsmitarbeiter, indem er ihm droht, seiner Familie etwas anzutun. Jocasta und Gwydion, die Sverre heimlich beobachten, werden Zeuge der Übergabe, die im Innenhof des Museums stattfindet. Doch bevor sie sich davonschleichen können, werden sie von einem Mitglied der Wehrsportgruppe erwischt.
Gespannt lauschten die Besucher den Worten der Vorleserin. Hochkonzentriert verfolgen sie das Geschehen um die Protagonistin und tauchten erst wieder in der Gegenwart auf, als die Verfasserin das Buch zuschlug.
Mit „Andvaris Fluch“ ist es Grünwald gelungen, die Magie des Nibelungenliedes und der Edda-Sagen mit der harten Wirklichkeit im Untergrund agierender Neonazigruppierungen zu kombinieren. Diese explosive Mischung treibt die Handlung voran, die sich durch überraschende Wendungen immer weiter zuspitzt, und den Leser bis zum letzten Wort in ihren Bann zieht. Wer „Andvaris Fluch“ einmal aufgeschlagen hat, wird es nicht wieder weglegen wollen.
Feiern mit selbstgebrautem Met
Im Anschluss an die Lesung stieß die Schriftstellerin mit ihren Gästen auf ihr neues Werk an. Dazu hatte sie selbstgebrauten Met mitgebracht. Die Zuhörer nutzten die Gelegenheit und ließen sich ihre gerade erworbenen Bücher signieren.
„Andvaris Fluch“ ist im custos verlag erschienen. Es hat 332 Seiten, kostet 13,90 Euro und ist im Buchhandel sowie beim Verlag erhältlich. ISBN 978-3-943195-19-4