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Stage5 Gaming will den eSport in Solingen etablieren

Bernd Unger gründete 2016 Stage5 Gaming und will in Solingen den professionellen eSport vorantreiben. (Foto: © Bastian Glumm)

Bernd Unger gründete 2016 Stage5 Gaming und will in Solingen den professionellen eSport vorantreiben. (Foto: © Bastian Glumm)

SOLINGEN (bgl) – Es ist ein Vorurteil ohne echtes Mindesthaltbarkeitsdatum. Und es ist nur ganz schwer aus der Welt zu bekommen. Computerspiele sind was für Kinder, sind geistlos und sorgen für die Verdummung der Jugend. Schlimmstenfalls werden aus den Kids auch noch Amokläufer, wenn sie vorher das „Killerspiel“ Counter-Strike gezockt haben. Über derartige Äußerungen, die immer mal wieder seitens mancher Politiker und auch der Medien unters Volk gebracht werden, kann Bernd Unger nur noch schmunzeln. Denn der Solinger spielt Computerspiele längst nicht mehr nur zum Spaß. Er macht das auf professioneller Basis und verdient damit sogar Geld. „Wir wollen in Solingen den eSport vorantreiben, ohne das Thema Wirtschaftlichkeit und Marketing aus den Augen zu verlieren“, erklärt der 44-Jährige.

Spieler aus ganz Deutschland

eSport steht für „elektronischer Sport“. 2016 gründete Unger sein Unternehmen Stage5Gaming. „Wenn man es offiziell betreibt, dann ist es auch Leistungssport. Sicherlich nicht körperlich, aber was die Hand-Augen-Koordination und auch die Portion Intelligenz betrifft, hat es tatsächlich mit Leistungssport zu tun“, macht der 44-Jährige deutlich. Unter der Flagge von Stage5 Gaming haben sich inzwischen rund 100 professionelle Spieler versammelt. Diese kommen aus ganz Deutschland.

Gezockt wird unter anderem das Fußballspiel Fifa. Aber auch für den Ego-Shooter Counter-Strike gibt es Teams, die das Spiel professionell spielen. „Für unseren Fifa-Pro-Club haben wir inzwischen sogar ein lokales Team aufgestellt, das wir entsprechend gebrandet haben“, berichtet Unger. Beim Pro-Club übernimmt jeder Spieler einen Fußballer auf einer festen Position, so dass tatsächlich 22 Menschen an PC oder Konsole sitzen und gemeinsam spielen.

Kooperation mit Sportvereinen angestrebt

Das ist mit Aufwand verbunden. Auch muss mehrmals pro Woche trainiert werden, damit man wettbewerbsfähig bleibt. Denn regelmäßig treten die Teams der Solinger E-Sportler in Ligen und bei Turnieren an. Diese sind teilweise mit erheblichen Preisgeldern dotiert. „Wir werden auch an verschiedene Vereine in Solingen herantreten, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Da muss man einfach die Chancen erkennen“, hofft Bernd Unger auf interessierte Clubs.

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Inzwischen haben unter anderem zahlreiche Fußball-Bundesligisten eigene eSports-Gruppen ins Feld geschickt. Die Mannschaften spielen dann beispielsweise in der „virtuellen Bundesliga“. Stage5 Gaming hat mittlerweile seine Fühler in Richtung der lokalen Politik ausgestreckt. Auch soll demnächst der Kontakt zur Wirtschaftsförderung gesucht werden.

eSports-Symposium in Solingen im März

„Ich habe für mich das Ziel, dass wir im Jahr 2021 im kleinen Rahmen Arbeitgeber sein können, derzeit ist es noch Non-Profit“, skizziert Unger die Zukunft seines eSports-Unternehmens. Man finanziert sich über Preisgelder, aber auch über Sponsoren. Damit das Thema in der Öffentlichkeit bekannter wird, plant man im kommenden März ein Symposium in der Klingenstadt. Dann sollen Wirtschaft, Politik, Verbände und auch die Stadtverwaltung über die Chancen und die Möglichkeiten des virtuellen Sports informiert werden.

„Wir sind noch auf der Suche nach einer entsprechenden Location“, berichtet Unger. Mitmachen kann bei Stage5 Gaming im Grunde jeder. „Man darf allerdings nicht naiv an die Sache rangehen, denn wir wollen Titel nach Solingen holen“, so der 44-Jährige weiter. Neue Spieler werden deshalb zunächst etwas genauer unter die Lupe genommen.

Mit dem C-64 fing damals alles an

Bernd Unger kam vor gut 15 Jahren aus Düsseldorf nach Solingen. Der Familienvater ist gelernter Druckformhersteller und arbeitet heute als Energiewirtschaftssachbearbeiter in Solingen. Die Liebe zu Computerspielen entwickelte Unger bereits in jungen Jahren, als er damals einen C-64 bekam. „Man hat mal weniger, mal mehr gespielt. So richtig losgelassen hat es mich nie“, erinnert er sich. Mit dem Thema E-Sports kam er seinerzeit über die „ESL One“ in Köln, der „Elektronischen Sportliga“, in Kontakt. Langfristig hat Bernd Unger für Stage5 Gaming viele Ideen: „Toll wären eigene Räume, ein eigenes Leistungszentrum!“

Stage5Gaming im Internet

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