SOLINGEN (red) – Aus der Renaissance-Malerei nicht wegzudenken: Hieronymus Bosch gilt als Ausnahmekünstler seiner Zeit. Die Bewunderung für Boschs Werke, ihre mystische Symbolkraft und berührende Sinnlichkeit ist auch heute noch, 500 Jahre später, ungebrochen.
Am Sonntag, den 25. Februar, werden seine Gemälde im Theater und Konzerthaus Solingen noch einmal lebendig. Die Tanzproduktion „Hieronymus B. – Tanz durch Hölle und Paradies“ katapultiert Boschs malerischen Kosmos auf der großen Bühne ins Hier und Jetzt. Für eine einzige Vorstellung entführt das Heidelberger Theaterensemble die Solinger Kulturbegeisterten in eine andere Welt.
Gefeierte Choreografie mit opulentem Bühnenbild
Das bildgewaltige Tanzerlebnis um die Abgründe und Zerrissenheit des menschlichen Daseins begeisterte bereits in den Niederlanden und Frankreich und ist nun auf Gastspielreise – eine einzigartige Gelegenheit, das ausdrucksstarke Werk Boschs auf mitreißende Weise zu entdecken.
Die bekannte niederländische Choreografin Nanine Linning übersetzt die ambivalenten Visionen des Malers experimentierfreudig und beeindruckend aktuell in ein Tanztheaterstück, das zugleich Erlebnistheater ist. Unterstützt von einem opulenten Bühnen- und Kostümbild des Künstlerduos Les Deux Garçons wächst die Faszination für Boschs Welten.
Das menschliche Sein in Zeiten des Wandels entdecken
Denn die Werke des Niederländers Hieronymus Bosch betören und erschrecken zugleich: Monströse Fabelwesen durchstreifen die Welt unter loderndem Himmel und vollenden der Menschen dunkles Schicksal. Im Übergang vom Mittelalter zur Renaissance bannte Bosch die Hoffnungen und Ängste seiner Mitmenschen in eine faszinierende Farbigkeit und legte Zeugnis ab von der Zerrissenheit des menschlichen Seins – eines Seins in Zeiten des Wandels, zwischen den Trümmern des Vergangenen und der Dämmerung einer ungewissen Zukunft. Seine Gemälde entlarven die Welt als „Garten der Lüste“ oder Schiff voller Narren. Doch auch jenseits religiöser Motivik, wie der sieben Todsünden, ist der Mensch in seiner Verletzlichkeit und Körperlichkeit allseits präsent.
Als Einführung in das Tanztheater gibt es einen Einführungsvortrag um 17.15 Uhr
Hieronymus B.
Dance Company Nanine Linning / Theater Heidelberg
Konzept, Choreografie und Regie: Nanine Linning
Veranstalter Kulturmanagement Solingen
Sonntag, 25. Februar, 17.15 Uhr Einführungsvortrag
18.00 Uhr Beginn des Tanztheaters
Theater und Konzerthaus Solingen, Konrad-Adenauer-Straße 71, 42651 Solingen
Tickets: 16,00 – 36,00 Euro, ggf. zzgl. VVK-Gebühren + Abo Grau,
Online Ticket unter www.theater-solingen.de sowie an der Theaterkasse Solingen (Tel.: 0212/20 48 20) und bei den Bürgerbüros Solingen.