SOLINGEN (red) – Am 3. Juli hat der Planungsausschuss (ASUKM) die Stadtverwaltung einstimmig beauftragt, nach der Sommerpause Vorschläge für die Gestaltung der verbleibenden Fläche des Theaterumfeldes vorzulegen und u.a. darzustellen, welche Kosten für die Beseitigung oder aber die Einbeziehung der Bunkerreste entstehen würden.
Ideen gibt es viele: Zurzeit wird etwa der Vorschlag diskutiert, den ehemaligen Luftschutzbunker der 1957 abgebrannten Stadthalle als Ausstellungsraum zu nutzen,.z.B. für eine Dauerausstellung zum Bombenkrieg. Doch diese Idee lässt sich nach Einschätzung der Stadtverwaltung nicht umsetzen, ohne erhebliche Summen in die Bausubstanz und die technische Aufrüstung des seit Jahrzehnten aufgegebenen Bunkers zu investieren.
Originalzugang zum Bunker ist zerstört
Ein wesentlicher Grund: Der Originalzugang zum Bunker wurde im Zuge des Theaterneubaus zwischen 1960 und 63 zerstört und überbaut. Der Einstieg ist jetzt nur noch unter erschwerten Bedingungen über eine eiserne Leiter durch einen schmalen Schacht möglich. Eine Belüftungsanlage existiert nicht mehr, weshalb die Solinger Berufsfeuerwehr es bisher auch konsequent abgelehnt hat, Journalisten Zutritt in die seit Jahrzehnten vollkommen ausgeräumte Anlage zu verschaffen.
Die Atemluft in dem luftdicht versiegelten, unterirdischen Bauwerk könnte schnell knapp werden, wenn sie nicht sogar giftig ist. Leitender Branddirektor Dr. Ottmar Müller: „Vor dem Betreten müsste durch qualifiziertes Personal geprüft werden ob und ggf. in welcher Konzentration dort Atemgifte wie z.B. Kohlendioxid vorhanden sind. Der Einstieg dürfte nur unter den für die Feuerwehr gültigen Sicherheitsvorkehrungen erfolgen.“
Treppenanlage müsste gebaut werden
Doch nicht nur Belüftung und Stromversorgung müssten wiederhergestellt werden: Wenn die Stadt aus dem zwei Meter schmalen Tonnengewölbe einen öffentlichen Ausstellungsraum machen wollte, müsste sie nach Ansicht der Bauaufsicht eine Treppenanlage bauen, und zwei voneinander unabhängige Rettungswege herstellen lassen.
Im Grunde entstünde ein neues Gebäude, dessen Bau und anschließende Unterhaltung sicherlich erheblich mehr Geld verschlingen würde als der Abriss des in Ziegelbauweise errichteten Schutzraumes. Der könnte nach ersten Angeboten, die dem Technischen Betrieb vorliegen, schon für eine niedrige fünfstellige Summe bewerkstelligt werden.
Dauerausstellung zum Luftkrieg an anderem Ort?
Anstatt viel Geld in einen schmalen, relativ niedrigen und vermutlich stark durchfeuchteten Kellergang zu investieren, wäre es nach Ansicht von Pressesprecher Lutz Peters lohnender, zu recherchieren, ob es nicht andere geschichtsträchtige Orte in Solingen gibt, die sich für die Installation einer Dauerausstellung zu Luftkrieg und Wiederaufbau besser eignen, weil sie einfacher zugänglich sind, mehr Platz bieten und mit geringerem finanziellen Aufwand eingerichtet werden könnten.