Start Aktuelles Tierisches aus dem Vogelpark: Die Stinktiere Fred, Mister Schiefer und Bambam

Tierisches aus dem Vogelpark: Die Stinktiere Fred, Mister Schiefer und Bambam

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Streifenskunks erkennt man an dem dunklen Streifen auf dem Rücken und den weißen Streifen der sich von der Stirn bis zur Nase zieht. (Foto: © Martina Hörle)
Streifenskunks erkennt man an dem dunklen Streifen auf dem Rücken und den weißen Streifen der sich von der Stirn bis zur Nase zieht. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Im Gehege der Stinktiere im Solinger Vogel- und Tierpark leben Fred, Mister Schiefer und Bambam in trauter Dreisamkeit. Die kleinen Raubtiere sind etwa 5-6 Jahre alt und so groß wie zierliche Hauskatzen. Stinktiere sind an ihrem langhaarigen, meist schwarz-weißen Fell leicht zu erkennen. Manchmal ist es eher dunkelbraun. Fred ist ein wenig korpulenter als die beiden anderen. Sein Fell ist zu einem großen Teil hell bis weiß. Mister Schiefer ist ein dunklerer Typ, Bambam hingegen hellbraun. Er ist nicht gerade ein Freund der intensiven Fellpflege und sieht daher etwas zerzaust aus.

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Stinktiere sind kleine Raubtiere

Der dunkelbraune Streifen auf dem Rücken ist das typische Merkmal für Streifenskunks. Der schmale Streifen, der von der Stirn bis zur Nase geht, ist allerdings weiß. An dem langgestreckten Kopf sitzen kleine runde Ohren. Der buschige Schwanz verleiht den flinken Tieren etwas Niedliches. Sie lassen sich zwar anfassen, aber Kuscheltiere sind sie nicht. Die Pfoten am Ende der relativ kurzen Beine sind mit kräftigen Krallen ausgestattet.

Als Raubtiere brauchen die wieselflinken kleinen Gesellen auch Fleisch. Darauf stürzen sie sich mit Begeisterung. (Foto: © Martina Hörle)
Als Raubtiere brauchen die wieselflinken kleinen Gesellen auch Fleisch. Darauf stürzen sie sich mit Begeisterung. (Foto: © Martina Hörle)

Fred und Bambam leben schon seit einigen Jahren miteinander. Vor ungefähr 1,5 Jahren verstärkte Mister Schiefer die Gruppe. Er kam aus einem holländischen Tierpark, der wegen schlechter Tierhaltung geschlossen wurde. In freier Natur findet man Stinktiere in den Steppen, im Buschland und den offenen Wäldern Amerikas. Sie sind eher dämmerungsaktiv. Tagsüber schlafen sie gerne. Ihre Nahrung ist hauptsächlich vegetarisch, doch als Raubtiere brauchen sie auch Fleisch. Obst sollte man ihnen nicht geben, da sie schnell zu Diabetes neigen. Gemüse eignet sich wesentlich besser.

Alles mit der Nase erkunden

Die drei sind überaus neugierig und erkunden alles vorzugsweise mit ihren Nasen. Denn Stinktiere können unfassbar gut riechen. Um ihnen ausreichend Beschäftigung zu verschaffen, räumen die Pfleger zeitweise die Anlage um. Dann gibt es für das Trio viel zu erkunden – denn erst einmal ist alles neu und muss erschnuppert werden. Gegen Langeweile helfen auch mit Futter gefüllte Bälle oder im Karton verstecktes Futter. Das Ausräumen macht den Tieren großen Spaß.

Bambam hat hellbraunes Fell im Gegensatz zu seinen beiden Artgenossen. Er ist kein Freund von intensiver Fellpflege und sieht etwas struppig aus. (Foto: © Martina Hörle)
Bambam hat hellbraunes Fell im Gegensatz zu seinen beiden Artgenossen. Er ist kein Freund von intensiver Fellpflege und sieht etwas struppig aus. (Foto: © Martina Hörle)

Stinktiere haben Drüsen an ihrem After, aus denen sie bei Gefahr mit bemerkenswerter Treffsicherheit ein bestialisch stinkendes Sekret sprühen. Der Geruch wird als eine Mischung aus Schwefel, faulen Eiern und verbranntem Gummi beschrieben. Tritt die Flüssigkeit auf Haut, hält der Gestank gut 6-8 Wochen an. Kleidung kann man nur noch verbrennen.

Bestialisch stinkendes Sekret

Zu diesem Schutzmittel greifen die Tiere aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Vorher geben sie klare Warnzeichen. Dazu gehört das Klopfen auf den Boden. Wer die Zeichen ignoriert, hat nichts zu lachen. Bei Fred, Bambam und Mister Schiefer wurden die Drüsen allerdings schon vor langer Zeit entfernt. Mittlerweile verbietet das Tierschutzgesetz die Entfernung der Analdrüsen, wenn keine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Schließlich ist das die einzige Möglichkeit der Tiere, sich zu schützen und zu wehren. Doch Skunks gibt es im Vogelpark seit mehr als 20 Jahren. Die Pfleger sind sturmerprobt und wissen genau, wie sie unliebsamen Situationen aus dem Wege gehen können.

Die Bezeichnung „Skunk“ stammt von den Indianern Nordamerikas und bedeutet „stinkender Geruch“. Deshalb werden die Tiere hierzulange Stinktier genannt. Ihre einzigartigen Eigenschaften machen die Raubtiere jedenfalls zu überaus interessanten Geschöpfen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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