SOLINGEN (mh) – Thea und Horst, die beiden Kolkraben im Solinger Vogel- und Tierpark, haben endlich Nachwuchs bekommen! Nach Jahren des Nestbauens und erfolglosen Brüten sind die stolzen Eltern nun überglücklich über ihre vier Jungtiere. Die Tierpfleger haben ihnen dabei tatkräftig geholfen, indem sie reichlich Materialien in Form von Moos, Stroh, Pappe und einer Vielzahl unterschiedlicher Äste und Zweige für den Nestbau zur Verfügung gestellt haben.
Thea und Horst, die Rabeneltern
Während Thea unermüdlich damit beschäftigt ist, ihre Jungen mit Fleisch und Obst zu füttern, hält sich Horst zurück. Beim Nestbau hat er sich nicht immer geschickt angestellt – zumindest aus Theas Sicht. Doch gemeinsam haben sie es geschafft, ein gemütliches Zuhause für ihre Familie zu schaffen. Die Fütterung hat Thea allein übernommen. Man kann sie immer wieder dabei beobachten, dass sie nach der Fütterung Reste des Futters versteckt, um es bei Gelegenheit wieder auszugraben. Das absolut Größte sind übrigens Weintrauben.
Die Jungtiere sind bereits relativ groß und ständig hungrig. Als Allesfresser werden sie von den Tierpflegern mit einer abwechslungsreichen Ernährung versorgt, damit sie lernen, was sie alles fressen können. Sobald sie alt genug sind, sollen sie ausgewildert werden. Dafür wurden sie bereits beringt. Auch Federkielproben für die Geschlechtsbestimmungen wurden entnommen.
Beringung der Jungvögel
Kolkraben gehören zu den Nesthockern und werden von ihren Eltern noch eine Weile gefüttert, bevor sie selbstständig werden. Raben gelten als besonders sozial und intelligent und leben in monogamen Partnerschaften. Thea und Horst sind da keine Ausnahme – auch wenn Horst manchmal etwas tollpatschig ist. Aufgrund dieser Eigenschaft hat er seinen Namen bekommen. Thea hatte als Jungtier recht buschig wirkende Federn über den Augen und erinnerte damit an Theo Waigel, den früheren Bundesfinanzminister.
Mit ihrem komplett schwarzen Gefieder und dem blau-violetten Schimmer sind Kolkraben beeindruckende Vögel, die oft in Märchen und Mythen auftauchen. Sie können eine Vielzahl von Lauten nachahmen und sorgen gerade bei beginnender Dämmerung mit ihrem typischen „Kroak“ für eine geheimnisvolle Atmosphäre.
Raben in Märchen und Mythen
Die kleinen Raben sind also nicht nur niedlich anzusehen, sondern auch faszinierende Tiere mit einer spannenden Lebensgeschichte. Besucher des Vogelparks sollten unbedingt einen Blick auf die neue Rabenfamilie werfen, aber bitte ohne die Eltern zu beunruhigen. Denn die wollen natürlich ihre Kinder beschützen.