SOLINGEN (mh) – Groß ist der Jubel im Solinger Vogel- und Tierpark. Die Gerd Kaimer Bürgerstiftung Solingen hat eine großzügige Förderung in Höhe von 30.000 Euro für den Bau einer neuen Schnee-Eulen-Anlage bewilligt. Die leitende Tierpflegerin Janet Heinrich strahlt vor Freude über die finanzielle Unterstützung.
Derzeit leben zwei Schnee-Eulen im Vogelpark, ein siebenjähriges Weibchen und ein knapp einjähriges Männchen. Während das Weibchen schon länger hier lebt, ist das Männchen erst in diesem Jahr eingezogen. Noch tragen die beiden Tiere keine Namen. Doch das wird sich im kommenden Jahr wohl ändern.
Förderung für neue Schnee-Eulen-Anlage
Mit dem Bau der 19 Meter langen Anlage wird das natürliche Habitat der Vögel wunderbar umgesetzt. Die Anlage wird eine Höhe von ca. 2,30 Meter haben und mit kleinen Bergen und Wasserbecken ausgestattet sein, um den Tieren ein Leben wie in der arktischen Tundra zu ermöglichen.
Der Holzaußenrahmen wird ebenfalls weichen. Holz ist sehr pflegeintensiv und vor allem ein Träger für Krankheiten, weiß die Tierpflegerin zu berichten. Gerade Jungtiere haben schnell Probleme mit Windelpilz, der von den Besuchern auf die Tiere übertragen wird. Deshalb hängen überall Schilder mit der Bitte, Tiere nicht anzufassen. Aber die Verlockung ist natürlich groß.
Die neue Anlage wird so strukturiert sein, dass sie problemlos geteilt werden kann, was sowohl die Reinigung erleichtert als auch brütende Tiere vor möglichen Störungen schützt. Die Mitarbeiter des Parks hoffen, dass es im kommenden Jahr mit dem Nachwuchs klappt, da Schnee-Eulen extrem aggressive Eltern sind, wenn es um den Schutz ihrer Jungen geht.
Schnee-Eulen können extreme Temperaturen bis zu -56 Grad überstehen – ein Weltrekord unter den Vögeln. Sie sind mit besonderen „Thermo-Stiefeln“ ausgestattet. An Beinen und Füßen haben sie ein dichtes Gefieder aus vielen kleinen Federn, das ihre Füße warm hält und verhindert, dass sie im Schnee einsinken. Diese Schneeschuhe tragen sie das ganze Jahr über.
Füße mit besonderem Federkleid
Ihr charakteristischer runder Kopf mit den gelben Augen und ihr Federkleid machen sie zu faszinierenden Bewohnern des Vogelparks. Der schwarze Schnabel ist mit vielen kleinen Federn, so genannten Vibrissen bedeckt. Das Gefieder ist etwas ganz Besonderes. Während die Männchen vorwiegend weiße Federn mit wenigen dunklen Flecken haben, vertritt das Weibchen mit ihrem Federkleid die Kunstrichtung des Pointilismus. Bei dieser Art der Malerei wird die Farbe in kleinen Punkten auf den Maluntergrund gesetzt.
So handhabt es auch die Schnee-Eule. Die Federn weisen eine Vielzahl von dunklen Punkten und Flecken auf. Von weitem wirkt ihr Gefieder daher oft grau – ein großer Vorteil in der Brutzeit. Da die Eule meist auf grauem Stein bzw. Untergrund brütet, ist sie für mögliche Feinde kaum erkennbar. Die Jungtiere zeigen ebenfalls ein graues Gefieder. Bringt das Männchen Futter, ruft es nach dem Weibchen. Am Klang der Antwort weiß das Männchen, wohin es fliegen muss.
Neubau soll im Januar starten
Die Mitarbeiter planen, gleich im neuen Jahr mit dem Bau der Anlage zu beginnen und hoffen auf gutes Wetter, um den Zeitplan einhalten zu können. Im Januar will man sich um die Beschaffung des Baumaterials kümmern und die alte Anlage abbauen. Wenn kein Frost die Pläne durchkreuzt, startet der Bau im Februar. Die nebenan wohnenden Goldfasane ziehen dann in ein anderes Gehege.
Da in dem Ohligser Tierpark Feiertage kaum eine Rolle spielen, ist auch am Heiligabend bis 13 Uhr geöffnet. „Schließlich müssen die Väter ja mit den Kindern irgendwohin, während das Christkind seine Vorbereitungen trifft“, lacht Janett Heinrich. Neujahr freut man sich ebenfalls über Besucher. Nach dem vielen Feiern bietet sich der Tag an, um einfach mal zu entspannen. Für die kleinen Besucher steht natürlich der tolle Spielplatz zur Verfügung.
Weitere Öffnungszeiten über die Feiertage:
- Weihnachtstag geschlossen
- Weihnachtstag bis 16 Uhr
Silvester bis 13 Uhr
Neujahr bis 16 Uhr
In der Zeit von Dezember bis Februar ist Montag Ruhetag.