Website-Icon Das SolingenMagazin

Verein will kulturellen Austausch nach Italien ausbauen

Auf dem Programm stand am Dienstagabend auch ein kleiner Rundgang im Rathaus. Oberbürgermeister Tim Kurzbach (re.) erklärte seinem Gast aus Italien, Salvatore Lo Biundo, ausgestellte Kunstwerke. Ratsmann Salvatore Tranchina (mi.) übersetzte. (Foto: B. Glumm)

Auf dem Programm stand am Dienstagabend auch ein kleiner Rundgang im Rathaus. Oberbürgermeister Tim Kurzbach (re.) erklärte seinem Gast aus Italien, Salvatore Lo Biundo, ausgestellte Kunstwerke. Ratsmann Salvatore Tranchina (mi.) übersetzte. (Foto: B. Glumm)

SOLINGEN (bgl) – Zwischen Italien und Solingen sind traditionell sehr enge Bande geknüpft. Um noch genauer zu sein: Zwischen einer ganz bestimmten Region auf Sizilien und der Klingenstadt. Im Jahre 1965 machten sich Anwerber aus Solingen auf den Weg nach Sizilien, um Arbeitskräfte für die Solinger Industrie zu finden. Fündig wurde man im Westen der Insel rund um die Kleinstadt Trappeto, die rund 50 Kilometer westlich von Palermo liegt. „Heute ist Solingen die zweitgrößte italienische Stadt in Deutschland, gemessen an der Einwohnerzahl“, berichtete Hans-Georg Wenke vom Solinger Verein Deutsch-italienische Freundschaft e.V. am Dienstagabend im Rathaus. Dort war eine italienische Delegation zu Gast, um mit Oberbürgermeister Tim Kurzbach ins Gespräch zu kommen. Angeführt wurde die Gruppe von Salvatore Lo Biundo, Bürgermeister der Stadt Partinico, der am Mittwoch das „Concerto di Natale“ in St. Joseph Ohligs besuchen wird.

Brückenschlag von der neuen zur alten Heimat

Partinico mit seinen rund 30.000 Einwohnern liegt ebenfalls in der Gegend bei Palermo, aus der viele Italiener damals ihren Weg in die Klingenstadt fanden. „Es kamen in dieser Zeit sehr viele nach Deutschland. Hier in Solingen haben sie sich vor allem in Wald und Ohligs niedergelassen“, erklärte Salvatore Tranchina, Vorsitzender des Freundschaftsvereins und Ratsmitglied. Was immer fehlte, war ein echter Zusammenschluss, der den Brückenschlag zwischen der alten Heimat Italien und der neuen in Deutschland vollzog.

Gruppenfoto um Oberbürgermeister Kurzbach, dem Deutsch-Italienischen Freundschaftsverein und der Delegation um Bürgermeister Salvatore Lo Biundo aus Partinico in Italien. (Foto: B. Glumm)

„Darauf haben wir Italiener 30 Jahre lang gewartet“, so Tranchina weiter. Ganz konkrete Überlegungen, einen Verein zu gründen, reifen aber erst seit 2012. Damals wurde man im Rahmen der Stadtteilanalyse auf die überaus große Zahl italienischstämmiger Bewohner in Ohligs aufmerksam. Vor knapp einem Jahr entschloss man sich schließlich, einen Verein zu gründen. Auslösender Moment dafür war auch der Film „Trappeto-Solingen-Trappeto … und zurück“ der Journalistin Michaela Böhm.

Kultureller Austausch mit integrativem Charakter

32 Mitglieder engagieren sich inzwischen im Freundschaftsverein. Tendenz stark steigend. Längst hat man der Region im Nordwesten Siziliens einen offiziellen Besuch abgestattet. „Wir wollen Verbindungen herstellen und gemeinsam etwas auf die Beine stellen“, machte Salvatore Tranchina deutlich. Und dabei gehe es weniger um Folklore, sondern viel mehr um einen kulturellen Austausch, der auch integrativen Charakter haben kann und soll. Auch wenn das noch weit entfernte Zukunftsmusik ist, kann man sich beim Freundschaftsverein durchaus eine Städtepartnerschaft mit einer der Gemeinden auf Sizilien vorstellen. „Wir wollen versuchen, in diese Richtung etwas aufzubauen“, zeigt Salvatore Tranchina die Marschrichtung an.

www.solitalia.de

Die mobile Version verlassen