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Vernissage mit Yahia Alselo: Flüchtlinge auf ihrem gefahrvollen Weg

Am Samstag wurde die Vernissage von Yahia Alselo eröffnet. Der Künstler zeigt in großformatigen Bildern den gefahrvollen Weg der Flüchtlinge über’s Meer. Auch er musste vor einigen Jahren als politisch Verfolgter seine Heimat verlassen. (Foto: © Martina Hörle)

Am Samstag wurde die Vernissage von Yahia Alselo eröffnet. Der Künstler zeigt in großformatigen Bildern den gefahrvollen Weg der Flüchtlinge über’s Meer. Auch er musste vor einigen Jahren als politisch Verfolgter seine Heimat verlassen. (Foto: © Martina Hörle)

„Silo, der Zungenbrecher, wie er in seiner Heimat genannt wurde, hat mit seinen politischen Karikaturen eine defekte Moral entlarvt und damit einen Nerv getroffen. Die Auswirkungen waren für ihn lebensbedrohend. So musste er sich auf einen Weg machen, den wir keinem Menschen auf der Erde zumuten wollen.“

Bilder entspringen der Wirklichkeit

Mit diesen Worten eröffnet Hans-Werner Bertl von „Bunt statt Braun“ die Ausstellung des Künstlers Yahia Alselo. Der syrische Künstler, der 2008 aus seiner Heimat fliehen musste, hat anhand von Fotografien den Weg der Flüchtlinge in Bildern festgehalten. „Seit sieben Jahren herrscht dort Krieg“ fährt Bertl fort. „Menschen werden ermordet. Andere sind auf der Flucht vor Krieg, Hunger, Rechtlosigkeit. Städte und Dörfer sind zerstört. Und es geht weiter. Lassen Sie sich ein auf diese Bilder, die nicht der Fantasie, sondern der Wirklichkeit entspringen.“

Hans-Werner Bertl von „Bunt statt Braun“ eröffnete die Ausstellung. In einer kurzen Ansprache nannte er Fakten und Zahlen, wies aber darauf hin, dass hinter diesen Statistiken Menschen verborgen sind. (Foto: © Martina Hörle)

Bertls Dank geht an den Künstler für die eindrucksvollen und emotionsstarken Gemälde, aber auch an Timm Kronenberg (city-art-project), der diese Ausstellung möglich gemacht hat. Kronenberg dankt seinerseits Hans-Werner Bertl für die ergreifenden Sätze. „Dem ist nichts hinzuzufügen.“

Helmut Eckermann, ehrenamtliches Mitglied der Solinger Gruppe von Amnesty International, ist mit einem Informationsstand vor Ort. „Wir engagieren uns seit über 50 Jahren für Flüchtlinge und den Schutz der Menschenrechte“, erklärt Eckermann. Er hat diverses Informationsmaterial mitgebracht, aber auch eine Unterschriftenliste. „Der türkische Amnesty-Vorstand sitzt seit langem in Untersuchungshaft. Wir sammeln Unterschriften für seine Freilassung.“

Amnesty International informiert

Musikalisch wird die Vernissage von der Gruppe Samamack begleitet. Samamack, das sind Theo Bremenkamp, Ralf Gusek und Simone Fourany, begleitet die Zuhörer mit Percussion, Didgeridoo und Saz auf eine Reise in ferne Klangwelten. Weitere Live-Musik übernehmen Franzi Rockzz und Jamie Li (Jeyleek). Beide Singer/Songwriterinnen bringen eigene Sachen, mal melancholisch, mal munter und voller Rhythmus. Ausdrucksvolle Stimmen vermischen sich mit akustischen Gitarrenklängen und veranlassen so manchen Besucher, stehenzubleiben und zuzuhören.

Die Gruppe Samamack (v. li. Simone Fourany, Ralf Gusek, Theo Bremenkamp) entführt mit Percussion, Didgeridoo und Saz in ferne Klangwelten. (Foto: © Martina Hörle)

Im Obergeschoss werden bei einem Kunst-Flo_w-Markt Waren für den kleinen Geldbeutel angeboten. Mal- und Bastelzubehör, gebrauchte Staffeleien, handgefertigte Kunstartikel und vieles mehr warten auf neue Besitzer. Auch ein orientalisches Bauchtanzstudio ist vertreten.

Live-Musik entführt in Klangwelten

Die Werke des Künstlers Alselo werden mehrere Wochen im Erdgeschoss der Clemens-Galerien zu besichtigen sein. In dieser Zeit wird Silo einige seiner Arbeiten auswechseln und seine künstlerische Vielseitigkeit präsentieren. Er malt ausschließlich im Großformat. So könne er sich am besten ausdrücken, erklärt Alselo. Gezeigt werden auch seine politischen Karikaturen sowie illustrierte Kinderbücher. Die Galerie ist jeden Samstag von 11 – 14 Uhr geöffnet. Der Künstler wird ebenfalls anwesend sein.

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