SOLINGEN (mh) – Am kommenden Samstag gibt es in den Clemens-Galerien wieder interessante Vernissagen. Timm Kronenberg (city-art-project) hat vier neue Künstler für die Galerien gewonnen. Obendrein können Besucher Künstlerin KRISStine Bento Monteiro und Scratchart-Künstler Peter Mück an diesem Tag live vor Ort erleben.
Vernissagen und Live-Kunst
Der Kölner Peter Mück ist bekannt für seine sozialkritischen Kratzbilder. Seine Arbeit lebt vom direkten Kontakt mit den Besuchern. KRISStine Bento Monteiro kombiniert künstlerische Ausdrucksformen und arbeitet mit dem Unerwarteten. Gemeinsam mit rund 30 weiteren Künstlern werden die beiden auch beim „48 h“ – Kunst- und Kulturfestival in der gemeinsamen Ausstellung „WORLD TRASH SOCITY“ zu sehen sein. Am Samstag findet man sie in der Galerie E 12.
Benjamin Jakubov (*1998 in Münster) reist viel und hält seine Eindrücke und Momentvorstellungen in Acrylbildern oder Zeichnungen fest. „Die ägäische Küste Izmir hat mir am meisten gegeben“, sagt der junge Künstler. Sie sei einzigartig und ein Platz, der viel Kreativität weckt. Während Jakubov zu Beginn seiner künstlerischen Arbeit oft im Format 120 x 180 cm malte, bevorzugt er heute eher etwas kleinere Varianten. Neben seiner Kunst ist er politisch sehr aktiv und engagiert sich als Beisitzer im SPD Ortsverein West und Mitglied im Jugendstadtrat. Obendrein sitzt Jakubov im Vorstand der nordrhein-westfälischen CHP-Jugendorganisation. „Im Wintersemester werde ich mein Studium Politikwissenschaften aufnehmen.“
Jakubov macht Kunst und Politik
Matthias V. Olbrisch ist Autodidakt. Zum Malen ist er durch seine Tochter gekommen. „Papa, male mir ein Pferd.“ Auch wenn das Ergebnis nicht ganz dem Aussehen eines Pferdes entsprach, spürte Olbrisch beim Zeichnen ein ganz neues Gefühl. „Das war für mich völlig unbekannt. Aber ich hatte plötzlich das Bedürfnis, weiter zu zeichnen.“ Das ist mittlerweile mehr als 30 Jahre her. Der Künstler bezeichnet seinen Stil als „Pop Art brut“. „Art brut ist ja die ungeschliffene, nicht angepasste Malerei“, sagt er. „Pop deshalb, weil meine Farben sehr lebhaft und leuchtend sind.“ Olbrisch bevorzugt die Malerei in Öl auf Leinwand. „Das ist genau mein Ding. Ich brauche das Lebendige der Farbe. Öl arbeitet nach dem Auftragen weiter.“
Yusuf Özdemir hat an der Kunstakademie in Antalya studiert, Ismail Özdemir ist Elektroingenieur. Beide Künstler widmen sich intensiv der Ebru-Kunst. Diese Kunstform hat ihren Ursprung im ostasiatischen Raum. Auf eine etwas angedickte Flüssigkeit wird Farbe getropft, die auf der Oberfläche schwimmt. Daher auch der Name „Ebru“. Er bedeutet so viel wie „Wolke“ und beschreibt den Tanz der Farbe auf dem Wasser. Mit Metallstiften zieht man die Farben ineinander und schafft so eine marmorierte Fläche. Dann wird ein Blatt Papier auf die Wasseroberfläche gelegt. Nach dem Abnehmen zeigt es das vorher auf dem Wasser schwimmende Bild.
Tanz der Farbe auf dem Wasser
Die Werke der vier Künstler werden in den kommenden 4 – 5 Wochen in der Galerie E 15 zu besichtigen sein.