Achtsamkeit
Von Dr. Christoph Glumm
Der Begriff Multitasking beschreibt die Fähigkeit eines Computersystems, mehrere Aufgaben gleichzeitig auszuführen. Diese Anforderungen an Maschinen werden gerne auch auf den Menschen übertragen. Wer nicht mindestens zwei Dinge gleichzeitig erledigen kann, gilt als unfähig und uncool. Dass Multitasking der Gradmesser für die Leistungsfähigkeit eines Menschen sei, ist mittlerweile widerlegt. Denn, zuviel auf einmal zu tun macht krank. Multitasking ist Gift für die Seele! Es verändert die Denkweise und sogar die Gehirnstruktur. Wir trainieren uns Oberflächlichkeit und Ineffektivität geradezu an. Wie in früheren Generationen gilt auch heute: „Immer schön eins nach dem anderen.“ Oder: „Man kann nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen.“
Lernen wir unsere Achtsamkeit auf eine bestimmte Sache zu richten – auf eine Tätigkeit, ein Gefühl oder eine körperliche Empfindung. Der Geist soll zurück ins Hier und Jetzt finden, ohne – wie üblich – in Gedanken abzuschweifen. Das beugt Stresserkrankungen vor. In Form der Achtsamkeitstherapie werden damit u.a. Depressionen, Angststörungen oder das Burnoutsyndrom behandelt. Nutzen wir diese Erkenntnis für unser Leben. Gehen wir achtsam mit der Gegenwart um… denn – wie schon Dietrich Bonhoeffer sagte: „Wer der Gegenwart flieht, der flieht den Stunden Gottes.“