Denkanstoß am Sonntag – Geben macht glücklich
Von Dr. Christoph Glumm
Eine Patientin erzählte mir von einem Jungen, der sich zum Geburtstag von jedem Gast einen Luftballon wünschte. Am Ende des Tages besaß er eine schwebende bunte Ballontraube. Am folgenden Tag besuchte der Kleine mit seinem Großvater eine Tante im Altenheim. Er hatte einige Ballons mitgenommen, um sie dort stolz zu präsentieren. Im Aufenthaltsraum herrschte jedoch eine gedrückte Stimmung. Diese Traurigkeit passte so gar nicht zu seinen farbenfrohen Ballons. Spontan verschenkte der Junge ein knallrotes Exemplar an die Tante im Rollstuhl. Als er ihre große Freude sah, gab er allen anderen ebenfalls einen Ballon. Plötzlich änderte sich die Atmosphäre. Die Menschen fingen an sich zu unterhalten. Es war, als hätte der Junge ein Licht eingeschaltet und den Raum erhellt. Freudentränen liefen und jeder wollte den Kleinen umarmen. Er genoss diesen Moment und war überhaupt nicht traurig darüber, jetzt weniger Ballons zu besitzen. Im Gegenteil, er fühlte sich als Beschenkter.
Wir finden das Glück nicht im Besitz, nicht im Nehmen, sondern im Geben sowie in der Hilfe, die wir anderen leisten. Je mehr Freude wir verschenken, desto mehr erhalten wir zurück. Christus hat gesagt: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber Schaden nimmt an seiner Seele?“ (Markus 8,36). Wenn du diese Worte beherzigst und freigiebiger wirst, dann tust du auch dir selbst etwas Gutes!
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