Denkanstoß am Sonntag – Vergebung
Von Dr. Christoph Glumm
Anderen zu vergeben fällt uns schwer. Viele Religionen fordern uns Menschen aber genau dazu auf, allen voran das Christentum. „Vergib uns unsere Schuld. Wie wir denen vergeben, die uns Unrecht getan haben.“, heißt es im Vaterunser und an anderer Stelle sagt Christus, dass wir immer und immer wieder vergeben sollen (Matthäus 18,22). Damit predigt er nicht nur Moral. Er möchte uns helfen. Denn wenn wir anderen vergeben, tun wir uns selbst den größten Gefallen.
Studien belegen, dass Menschen die vergeben können gesünder und zufriedener sind. Wenn Liebe an die Stelle von Hass tritt, schließen wir Frieden mit uns und der Welt. Die Seele wird ihren Ballast los und setzt große Mengen an Energie frei. So wird die Vergebung zu einer Kraftquelle.
Der Persönlichkeitstrainer Dale Carnegie schrieb dazu: „Wenn wir unsere Feinde hassen, verleihen wir ihnen Macht über uns.“ Unser Hass verletzt sie nicht im Geringsten, aber er verwandelt unsere Tage und Nächte in eine Hölle. Hier wirkt Vergebung wie ein Befreiungsschlag. Wir verlassen die Opferrolle, werden wieder selbstständig und lebensfähig. Vielleicht gelingt es sogar eine Beziehung zu retten. Auf jeden Fall können wir den anderen aber in Frieden ziehen lassen. Das macht uns innerlich stark!