Der Papst ist tot
Von Dr. Christoph Glumm
Papst Franziskus ist tot. Der 88-jährige Pontifex starb am frühen Ostermontagmorgen in seiner Residenz, der Casa Santa Marta im Vatikan. Die zahlreichen Berichte danach, haben uns noch einmal vor Augen geführt: Unser Leben ist endlich. Selbst der Papst muss sterben – im Tod sind wir alle gleich. Weder Position, Macht, Geld, Besitz noch Ansehen zählen dann. Was bleibt von diesem Erdenleben? Was nehmen wir mit, wenn es ein Danach, wenn es diese „andere Welt“ gibt? Wie erleben wir den Übergang? Können wir uns darauf vorbereiten, wie auf eine Reise in ein fremdes Land – mit dem Reiseführer in der Hand, um uns dort besser zurechtzufinden?
Fragen über Fragen, die wir uns nur ungern stellen. Vermutlich, weil der Glaube für viele heute keine Rolle mehr spielt. Wir sind auf das hier und jetzt fixiert und verdrängen alles, was an unsere Endlichkeit erinnert. Gelingt es uns jedoch, die Gedanken an unser eigenes Ende zuzulassen und religiösen bzw. spirituellen Fragen Raum zu geben, dann kann das nicht nur beim Sterben, sondern bereits im Alltag eine große Hilfe sein. Es verändert uns, verschiebt Prioritäten und schärft den Blick für das Wesentliche.
Lassen wir uns auf dieses Gedankenexperiment ein und verlassen wir unsere Komfortzone. Mut gehört dazu, sicherlich – aber es lohnt sich!