SOLINGEN (mh) – Der Solinger Vogel- und Tierpark ist nicht nur ein Ort der Begegnung mit der Natur, sondern auch ein Zuhause für zahlreiche Tiere, die hier liebevoll betreut werden. Doch hinter den Kulissen kämpfen die Tierpfleger mit einer schwierigen Situation: Die Sozialräume sind in einem desolaten Zustand und bieten kaum Platz für die dringend benötigte Entspannung in den Pausen. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, haben engagierte Vereinsmitglieder im November 2024 das Projekt „Herzenssache Vogelpark“ ins Leben gerufen.
Projekt Herzenssache Vogelpark
Die Tierpfleger des Vogelparks leisten täglich Außergewöhnliches für ihre Schützlinge. Sie stellen das Wohl der Tiere über alles und opfern oft ihre eigenen Bedürfnisse. Die Sozialräume, die seit vielen Jahren zur Verfügung stehen, sind mittlerweile völlig marode. Risse an den Wänden zeugen vom Zahn der Zeit und es gibt nicht einmal einen gemütlichen Platz zum Ausruhen. Statt eines richtigen Umkleideraums müssen die Pfleger sich mit einer Küche begnügen. Es fehlt ein seuchengerechter Umkleideschrank und obendrein wird ein Teil des Platzes als Quarantänestation verwendet. Diese beengten Verhältnisse machen es den Mitarbeitern schwer, sich während ihrer langen Schichten zu entspannen.
Bei kranken Tieren oder Handaufzuchten, die nur schwer transportierbar sind, ist eine Aufsicht während der Nacht oft unerlässlich. Doch in den Räumen ist nicht einmal ein Sofa für eine gewisse Nachtruhe vorhanden.
„Im Sommer sind wir oft bis zu 11 Stunden im Park“, erklärt Janett Heinrich, die leitende Tierpflegerin. „Davon bleiben uns nur zwei Stunden für Pausen. Es ist wichtig, dass wir in dieser Zeit einen Ort haben, an dem wir uns erholen können.“ Auch ihr Büro ist in den Räumen untergebracht. Ein neues Gebäude könnte nicht nur eine angemessene Umkleidemöglichkeit bieten, sondern auch eine Wohlfühlatmosphäre schaffen, die derzeit fehlt. Schon allein aus Kostengründen sollte man an einen Neubau denken. Die ausreichende Fläche ist vorhanden.
Die Vereinsmitglieder sind sich der Herausforderungen bewusst und möchten dringend Abhilfe schaffen. Der Verein finanziert sich allein aus Eintrittsgeldern, Patenschaften für Tiere sowie Spenden. Angeführt wird das Projekt von Helga Frambach von Hardys Manufaktur. Ihr Unternehmen stellt hochwertiges Hunde- und Katzenfutter in Lebensmittelqualität her und hat sich bereits in der Vergangenheit aktiv für den Vogelpark eingesetzt. „Wir wollen mit ‚Herzenssache Vogelpark‘ etwas bewegen“, sagt Frambach entschlossen.
Marode Sozialräume
Das Projekt steht noch am Anfang, doch erste Schritte wurden bereits unternommen: Beim vergangenen Weihnachtsmarkt im Tierpark wurden gegen Spende Lebkuchenherzen abgegeben. Weitere Aktionen gab es beim Ohligser Weihnachtsdürpel am Stand der Ohligser Jongens, bei ihrer Weihnachtsfeier und bei der Festveranstaltung der Senatoren Prinzengarde Blau Gelb. Diese Aktionen brachten beachtliche 855 Euro ein – ein vielversprechender Start!
Für das kommende Osterfest sind weitere Aktionen geplant: „Wir denken an Osterhasen, bei denen es ebenfalls diese Herzbuttons gegen Spende geben wird“, verrät Janett Heinrich. „Der Anfang ist immer am schwierigsten. Wir wollen noch viele weitere Aktionen anbieten und auch Benefiz-Veranstaltungen organisieren.“
Die genauen Kosten für den Neubau stehen derzeit noch nicht fest; zunächst gilt es abzuwarten, wie hoch die Erlöse aus den geplanten Aktionen sein werden. „Wenn wir einen Maurer finden, der sich aktiv beteiligen würde, könnten wir das neue Gebäude natürlich mauern lassen“, betont Heinrich optimistisch. Alternativ könnte auch ein Container oder ein Tiny-Haus als Lösung dienen. Um finanzielle Unterstützung zu erhalten, soll jetzt ein Förderantrag gestellt werden. Der Verein wird zudem Gespräche mit der Stadt, der Bezirksvertretung und mehreren Architekten suchen. Außerdem werden Kontakte zu Solinger Sponsoren aufgenommen.
Jeder Euro zählt
Der Solinger Vogel- und Tierpark ist auf die Hilfe seiner Unterstützer angewiesen. Wer dieses wichtige Projekt fördern möchte, kann durch Spenden oder durch aktive Teilnahme an kleinen und größeren Aktionen einen wertvollen Beitrag leisten.
„Jeder Euro zählt!“, appelliert Janett Heinrich an die Gemeinschaft. „Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass unsere Tierpfleger einen Ort haben, an dem sie sich wohlfühlen können – denn sie verdienen es!“