
SOLINGEN (red) – Beim Wirtschaftsempfang der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Nordrhein-Westfalen (MIT) trafen sich jetzt rund 50 geladene Gäste im „Ebbtron“ in Ohligs zu einem Abend voller politischer Impulse und möglicher wirtschaftlicher Perspektiven. Unter dem Motto „Mit Mut, Innovation und Tatkraft in eine positive Zukunft für Solingen“ standen aktuelle Herausforderungen und Zukunftsstrategien im Mittelpunkt.
Flemm fordert Reformen für Solingen
MIT-Landesvorsitzende Gerlinde Steingrüber begrüßte unter anderem Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, den Unternehmer Henner Pasch sowie CDU-Oberbürgermeisterkandidat Daniel Flemm. Gemeinsam diskutierte man über die Zukunft der Stadt und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung. Ziel: Effizienz, Transparenz und Bürgernähe.
CDU-Fraktionschef Daniel Flemm unterlegte seine Analyse der städtischen Lage mit Zahlen: „Wir haben in Solingen eine Sozialleistungsquote, die ist deutlich höher als der NRW-Landesschnitt. In der Innenstadt sind es knapp 35 Prozent der Menschen, die Sozialleistungen beziehen. Das kann als Großstadt nicht unser Anspruch sein.“
Strukturelle Veränderungen für mehr Wirtschaftskraft
Der Weg zu mehr Wirtschaftskraft führe über strukturelle Veränderungen, so Flemm: „Wir müssen anfangen, diese Stadt umzudrehen – und das beginnt mit politischen Entscheidungen und einer Verwaltungsreform.“ Solingen müsse neue Arbeitsplätze schaffen und durch gezielte Wirtschaftsförderung attraktiver für Unternehmen werden.
„Es ist unglaublich viel zu tun“, ergänzte Flemm. „Aber wenn wir die offensichtlichen und faktenbasierten Kernpunkte Stück für Stück abarbeiten und nicht nur bis zur nächsten Wahl denken, dann wären wir ein ganzes Stück weiter. Ich bin bereit, diesen Weg zu gehen.“
Ina Brandes: Weniger reden, mehr umsetzen
Ministerin Ina Brandes sprach offen über strukturelle Schwächen im Land: „Man könnte den Gedanken bekommen, dass in unserem Land nicht so fürchterlich viel funktioniert. Und das ist auch in vielen Themen so.“ Dennoch zeigte sie sich optimistisch: „Am Ende bekommen wir es immer hin, weil wir ein Land mit Leuten sind, denen noch immer etwas eingefallen ist.“
Für Daniel Flemm hatte sie einen konkreten Rat: „Es ist fast egal, wo man anfängt. Drei Sachen vornehmen und alle Ressourcen darauf verwenden – bis es funktioniert.“
MIT zeichnet Henner Pasch mit Innovationspreis aus
Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung des 5. MIT-Innovationspreises an Henner Pasch. Geehrt wurde er nicht in seiner Rolle als IHK-Präsident, sondern als Unternehmer hinter der fourtexx GmbH und der alina GmbH.
Laudatorin Fatiha Essinnou, Preisträgerin des Vorjahres, lobte Paschs unternehmerisches Engagement: „Zukunft aktiv denken, Verantwortung übernehmen und Wandel gestalten – genau das tut Henner Pasch mit großem Engagement, Weitblick und Haltung. Stillstand, das ist ein Konzept, das kommt in seinem Leben nicht vor.“