SOLINGEN (mh) – Der Hibiskus, auch als Eibisch, rote Malve oder Chinarose bekannt, stammt ursprünglich aus Asien und zählt zu der Familie der Malvengewächse. Er kam vor etwa 400 Jahren nach Europa.
Doch Hibiskus ist nicht gleich Hibiskus. Es gibt rund 300 verschiedene Arten in Form von krautigen Pflanzen, Strauch oder Baum. Der Staudenhibiskus, auch Sumpfeibisch genannt, zählt beispielsweise zu den winterharten Sorten. Seine Blüten können einen Durchmesser von mehr als 20 cm erreichen. Der halb gefüllte China Chiffon zeigt in seiner reinweißen Blüte als Kontrast einen roten Mittelfleck.
Hibiskus in mehr als 300 Arten
Der Roseneibisch (Hibiskus rosa-sinensis) eignet sich aufgrund seiner kleineren Größe hervorragend als Kübelpflanze für Balkon oder Terrasse, ist aber auch als Zimmerpflanze sehr beliebt. Mit seinen großen Trichterblüten in eindrucksvollen Farbverläufen verwandelt er seine Umgebung in ein exotisches Blütenparadies. Diese Sorte ist übrigens die Nationalblume von Malaysia und trägt die Bezeichnung „Blume der Unsterblichkeit“.
Der Hibiskus bevorzugt sonnige Standorte und nahrhafte, durchlässige Böden. Starke Trockenheit dagegen nimmt er sehr übel. Von Februar bis Oktober sollte er eine wöchentliche Düngergabe bekommen. Als Solitärpflanze ist der Eibisch ein außergewöhnlicher Blickfang. Er eignet sich ebenfalls für eine Strauchgruppe. Eine Hecke aus verschiedenen Hibiskus-Sorten bietet einen wirklich aparten Anblick. Die typische Blüte besteht aus fünf Kronblättern. Staubgefäße und Stempel sind zu einem zentralen Element verwachsen.
Die zauberhaften, oftmals nur kurzlebigen Blüten zeigen sich in einer breiten Farbpalette. Sobald eine Blüte verwelkt ist, zeigt sich gleich eine neue. So präsentiert der Hibiskus von Juli bis September kontinuierlich eine wunderbare Blütenpracht in Weiß, Orange, Pink, Violett oder auch Rot. Diese Fülle ist ein Eldorado für Bienen und Hummeln. Die Vermehrung findet meist durch Stecklinge statt. Man kann allerdings auch warten, bis die Samen reif sind und ausfallen. Dann lassen sie sich bequem aufsammeln. Viele Sorten säen sich allerdings selbstständig aus. Der Hibiskus ist zwar robust, wird aber gelegentlich von Blattläusen und Echtem Mehltau befallen.
Auch als Heilpflanze vielseitig einsetzbar
Auch als Heilpflanze kommt dem Hibiskus eine große Bedeutung zu. Schon vor vielen hundert Jahren wurden kandierte Stücke der Eibischwurzel als Mittel gegen Erkältungen eingesetzt. Die Pflanze enthält neben Zitronen-, Apfel-, Wein- und Hibiskussäure auch Flavonoide, Vitamin C und Pektine. Die getrockneten Blüten eignen sich wunderbar zur Teezubereitung. Einfach mit heißem Wasser übergießen und ziehen lassen. Der Hibiskusblütentee kann sowohl heiß als auch kalt getrunken werden und wird meist eingesetzt bei Krämpfen, Harn- und Gallenbeschwerden, Kreislaufbeschwerden und Erkältungen.
Als Hautumschlag hilft er aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung gegen Ekzeme. Antioxidantien und Schleimstoffe stärken das Immunsystem und beruhigen gereizte Atemwege. Die Blüten der roten Hibiskusart senken auf natürliche Weise den Cholesterinspiegel. Aus der Pflanze lässt sich auch eine Tinktur herstellen, die eine stärkere Konzentration als Tee aufweist.
Die klebrigen Inhaltsstoffe der Eibischwurzel wurden in vergangenen Zeiten in der französischen Küche verwendet. Vermischt mit Eiweiß und Zucker entstand daraus der Vorläufer der heutigen Marshmallows. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts verwendet man stattdessen Gelatine.
Garteneibisch nicht giftig
Grundsätzlich gilt der Hibiskus als ungiftig. Durch seinen Säuregehalt können zu große Mengen allerdings Sodbrennen und Übelkeit hervorrufen. Obendrein kann eine Überdosierung zu Durchfällen führen. Für Tiere ist die Pflanze absolut ungefährlich.